Am 12. Mai ist der Tag der Pflege. Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Main-Spessart, Monika Rothagen, nimmt dies zum Anlass, auf die Pflegesituation aufmerksam zu machen. Das ist einer Pressemittteilung des Landratsamtes zu entnehmen.
Nach wie vor arbeiteten viele Pflegekräfte am Limit und hielten aus Pflichtgefühl durch, so Rothagen. Nach einer Umfrage hätten bereits während der Pandemie rund 32 Prozent der Pflegenden in Deutschland überlegt, aufgrund der Arbeitsbedingungen, aus dem Beruf auszusteigen. Viele hätten diesen Schritt auch vollzogen.
Mit dem demografischen Wandel sei zu erwarten, dass sich die Situation noch weiter verschärfen werde. Dies treffe auch auf den Landkreis Main-Spessart zu. In vielen Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten fehlten bereits vor der Corona-Pandemie viele Pflegekräfte. Dies teilweise in einem Ausmaß, dass keine neuen pflegebedürftigen Menschen mehr aufgenommen werden können.
Bei einem Großteil der ambulanten Pflegedienste in Main-Spessart würden in den nächsten zehn Jahren über 100 Angestellte und bei den stationären Einrichtungen rund 90 Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Aufgrund des Geburtenrückgangs stünden zukünftig aber immer weniger potenzielle Ausbildungskandidaten zur Verfügung.
Auch in Main-Spessart werde ein hoher Anteil von Angehörigen zu Hause gepflegt. Im Durchschnitt wendeten die privaten Hauptpflegepersonen für die Versorgung und Betreuung der Pflegebedürftigen wöchentlich rund 34 Stunden auf.
Alle Verantwortlichen im Pflege- und Gesundheitssystem seien gefordert, möglichst schnell bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir als Gesellschaft können unseren Beitrag leisten, indem wir bereits jetzt allen Personen in der Pflege, ob privat oder beruflich, ein hohes Maß an Anerkennung und Wertschätzung entgegenbringen“, wird Rothagen in der Mitteilung zitiert.
Blickt mal in die Schweiz...