Zwilling gab einen Rückblick auf den Lebens- und Berufslauf Binders stellte ihn als Pädagogen heraus, dem Humanität und die charakterliche Entwicklung des Schülers, basierend auf einem soliden Wissen und Können an vorrangiger Stelle stand.
Besondere Höhepunkte seiner Schulleiterzeit seien das Erreichen der Sechsstufigkeit, das großartige Schulfest zum 25-jährigen Bestehen der Schule und die Erweiterungs- und Anbaumaßnahmen der Realschule gewesen.
Binder selbst könne in seinem Abiturzeugnis auf sieben Einser verweisen, seine Zeit als Oberministrant würde sich im allmorgendlichen Schulgebet, auf das er stets großen Wert gelegt habe, zeigen. Den Naturwissenschaften gelte seine besondere Leidenschaft. 1967 legte er sein wissenschaftliches und 1969 sein pädagogisches Examen ab. Sein Referendariat und erstes Schuljahr absolvierte er an der Realschule Königshofen, 1970 wurde er an die Realschule Hammelburg versetzt, wo er ab 1975 zweiter Realschulkonrektor und 1989 ständiger Vertreter des Schulleiters wurde. Am 1. August 1993 erfolgte die Berufung zum Realschulrektor an die Realschule Arnstein.
"Als ich Sie vor acht Jahren als neuen Schulleiter begrüßen konnte, hoffte ich, dass ein erfahrener Kommunalpolitiker Verständnis zeigen würde für den Sachaufwandsträger." Dies habe sich bald als Irrtum herausgestellt, sagte Landrat Armin Grein.
In seiner Funktion als Realschulrektor habe Binder mit Nachdruck auf die Um- und Anbauforderungen an der Schule bestanden, so dass bereits 1996 ein Raumprogramm vorlag. Der Kreistag konnte der Erweiterung mit 3,6 Millionen zustimmen, so dass bis September 2002 die Bauarbeiten abgeschlossen sein können.
Bürgermeister Roland Metz dankte für die gute Nachbarschaft mit der Hauptschule und der Grundschule. Anstehende Probleme, die vor allem während der Bauphase an der Grundschule auftraten, seien hervorragend gelöst worden. Auf einstimmigen Beschluss des Stadtrates erhielt Binder für seine besonderen Verdienste den Wappenteller der Stadt Arnstein.
Willibald Niklaus sprach stellvertretend für die Realschulen des Landkreises Main-Spessart und dankte Binders Ehefrau Annemarie, die ihrem Mann stets mit großem Engagement zur Seite stand. Niklaus wünschte dem Jubilar, dass er sich im Ruhestand verstärkt seinen Hobbies wie Tennis- und Schafkopfspielen, Tanzen und Reisen verlegen kann.
Für die Rektoren der benachbarten Schulen dankte Rektor Erwin Roth. Er wünschte dem künftigen Ruheständler eine "temporäre Brache", die ihm auch einmal Raum fürs "Nichtstun" schenke.
Elternbeiratsvorsitzender Klaus Schröder stellte in Binder einen Schulrektor heraus, dem das Wohl der Schüler und der Schule stets am Herzen gelegen sei.
Wolfgang Lambrecht, Vorsitzender des Fördervereins, dankte für die Loyalität und das kollegiale Miteinander. Als jüngster Schüler der Klasse 5 a überbrachte Binders Schachpartner Frank zusammen mit den Mädchen der Klasse Dankesworte an ihren beliebten Rektor.
Das Lehrerkollegium überraschte Norbert Binder mit einem eigens getexteten Lied "When Binder leaves us", das von Michael Purucker solistisch unterstrichen wurde. Für ihren Rektor hatten die Lehrer eine Sprechfuge einstudiert, die auf großen Beifall stieß.
Personalratsvorsitzender Joachim Gögelein sagte, dass das Kollegium mit Wehmut Abschied nehmen würde und stellte die Bereitschaft Binders zum Kompromiss hervor.
Über die "kasernentonhaften" Durchsagen, die stets mit "Achtung!" anfingen, gingen die Schülersprecher scherzhaft ein und vermerkten, dass ihr Rektor immer "wie aus dem Ei gepellt" gekleidet sei. Als Dankeschön erhielt Binder aus allen Klassen eine selbstgebastelte Blume mit den Namen der Schüler.
In seinem Rückblick betonte Binder, dass er den Beruf des Lehrers jederzeit wieder ergreifen würde. "In den Mittelpunkt meiner schulischen Arbeit habe ich immer den Schüler gestellt, denn", so Binder "das Geheimnis der Erziehung liegt in der Achtung des Schülers". Stolz sei er auf einen Satz in einer Beurteilung, der lautet: "Er bemühte sich besonders um schwächere Schüler, und es gelang ihm, sie zu guten Unterrichtserfolgen zu führen".
Die acht Jahre als Schulleiter an der Realschule Arnstein seien der Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn gewesen. Binder dankte all jenen, die ihn während seiner Zeit an der Arnsteiner Schule begleiteten.
Festlich umrahmt wurde die Verabschiedung durch Lukas Reul, Peter Amthor, Florian Bauer, Johannes Wendel, Saskia Polzin, Michael Purucker, Leonie Strobel, Simone Weißenberger, Stefanie Gerber.