Nicht alltägliche, eher feuerwehruntypische Einsätze leistete die Jugendfeuerwehr Seifriedsburg. Mit Spitzhacken, Schaufeln, Rechen, Motorsägen und Motorsensen haben sich die jungen Leute unter Leitung von Jugendwart Jochen Halbritter sprichwörtlich auf den Weg gemacht, um den Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau bei der Neuerschließung des Nonnenpfads zu unterstützen.
Die „Jugendflamme“, das neue Stufenprogramm für die Jugendfeuerwehrausbildung, beschränkt sich nicht nur auf den feuerwehrspezifischen Bereich, sondern fordert und fördert die Jugendlichen auch auf sportlicher und kultureller Ebene. So kam dieser besondere Einsatz zur Begehbarmachung und Reaktivierung des historischen Weges sowohl dem Förderkreis wie auch den Angehörigen der Jugendfeuerwehr, die auch damit ihrem Ziel, dem Erwerb der begehrten Leistungsspanne der deutschen Jugendfeuerwehr, näher kommen, sehr gelegen.
Über die besondere Geschichte dieses historischen Weges, den die unverheirateten Rienecker Grafentöchter nahmen, um in das damalige Zisterzienserinnenkloster Schönau einzutreten, informierte Vorsitzender Dr. Gerhard Köhler die jugendlichen Helfer, sprach ihnen den Dank des Förderkreises aus und sorgte für deren Verpflegung.
Vermittelt hatte die Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr Ludwig Lippert, der zusammen mit weiteren Schönauer Bürgern und Bruder Tobias vom Kloster Schönau auch behilflich war, den historischen Verlauf des Weges, der Rieneck mit Schönau und damit Sinn und Saale verbindet, wiederzuentdecken.
Inzwischen ist der Nonnenpfad durch den Spessartbund mit dem stilisierten Nonnengesicht markiert, in Kürze werden die Wegweiser neu aufgestellt oder neu beschildert sowie Informationstafeln angebracht. Neben der Jugendfeuerwehr sorgte auch der Bauhof der Stadt Gemünden für die Herstellung der Begehbarkeit an kritischen Stellen. Am höchsten Punkt des Nonnenpfades, am Harras, lädt neuerdings eine von der Zimmerei Roland Lippert aufgestellte Sitzgruppe die Wanderer zur Rast nach steilem Aufstieg ein, für deren festen Stand auf Fundamentsteinen die Firma Brückner-Bau Sorge trug.
An dem Gemeinschaftswerk der Neuerschließung des historischen Wanderweges sind neben Förderkreis und Kloster auch die Städte Gemünden und Rieneck sowie die Gemeinde Gräfendorf, die Juliusspital-Stiftung, der Naturpark Spessart und der Verein Burglandschaft beteiligt. Gefördert wird das Projekt zudem von der Sinngrundallianz, der Sparkasse Mainfranken und der Raiffeisenbank Main-Spessart. Noch im Herbst soll der durchaus anspruchsvolle, circa sieben Kilometer lange Wanderweg, auf dem dann auch der Fränkische Marienweg verläuft, offiziell eröffnet werden.
Von: Gerhard Köhler, Vorsitzender Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau