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SEIFRIEDSBURG
Besiegelter Tausch der Besitztümer
Redaktion
 |  aktualisiert: 18.05.2009 16:37 Uhr

(thal) Nicht nur Hofstetten, auch Seifriedsburg und über ein halbes Dutzend weiterer Ortschaften können ihre erste urkundliche Erwähnung vor 850 Jahren feiern. Grundlage für das Jubiläum ist eine Urkunde des Würzburger Bischofs Gebhard von Henneberg aus dem Jahr 1159. Der ehemalige Volksschullehrer und Chorleiter Alois Schmitt aus Seifriedsburg hat das in lateinischer Sprache verfasste Original im Staatsarchiv in Würzburg besichtigt und vom Film-Photo-Ton-Verein Gemünden kopieren lassen.

In dem in der Originalgröße 60 mal 40 Zentimeter großen, mit dem Siegel des Bischofs versehenen Dokument, wird in gestochener, kunstvoller Schrift der Tausch der Besitzungen des Klosters Schönrain in Wiesenfeld, Ziegenbach, Massenbuch, Wernfeld, Karsbach, Heßdorf, Seifriedsburg und Retzbach gegen Hofstetten und den Hof Spurka (auch Spurca oder Spurcaha genannt) bestätigt.

Der Text der Bestätigung beginnt mit „In nomine Sactae Trinitatis: Gebehardus' der heiligen Kirche von Würzburg demütiger Diener“. Laut einer vorliegenden Übersetzung berichtet der Bischof im weiteren Verlauf von Schwierigkeiten, die das Hirsauer Prioriat Schönerain hatte, weil es über keine Mainüberfahrt als direkten Zugang zu seinen auswärtigen Besitzungen verfügte. Daher tauschte das Kloster seine Grundstücke in den oben genannten Dörfern gegen die Besitzungen des Rienecker Grafen Ludwig I. in Hofstetten und Spurka. Damit sollte der Schönrainer Besitz abgerundet und eine Mainüberfahrt gewährleistet werden.

Außerdem sollte das Priorat Schönrain wegen des Schutz- und Schirmrechtes jährlich an Martini ein halbes Talent an den Grafen von Rieneck entrichten, ist der Übersetzung der Urkunde zu entnehmen. Als Zeugen sind unter anderem die Namen Arnold und Gerhard, Söhne des Grafen Ludwig Bobbo von Trimberg, Heinrich von Stekkelberg, Gerhard von Kälberau sowie Godebrecht von Wiesenfeld, Ruppert Gottfreid, Gunzelin von Spurka und seine Söhne Bruno und Ludwig, aufgeführt.

Im unteren Teil der Urkunde steht das Datum und der Vermerk „Dies ist geschehen im Jahre der Geburt des Herrn 1159“ und weiter „im vierten Jahr der Regierung des römischen Kaisers Friedrich Barbarossa“. Weitere Unterschriften leisteten der Advokadus Graf Berthold Ludwig Vogt und der Hirsauer Abt Manigold.

Die Kopie der Urkunde ist beim Seifriedsburger Dorffest am Donnerstag, Christi Himmelfahrt, in der Kapelle an der Kirche St. Jakobus zu besichtigen. Zu einem Dorffest rund um die Kirche laden die Feuerwehr, der Gesangverein Liederkranz, der Kindergarten und die Musikkapelle ein. Um 11 Uhr beginnt der Festbetrieb und zur Unterhaltung spielen die Musikkapellen aus Seifriedsburg und Weyersfeld. Bei schlechtem Wetter trifft man sich im Sportheim.

 
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