zurück
Main-Spessart
Berufliche Teilhabe sehbehinderter Menschen stärken
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 08.03.2021 02:14 Uhr

Die Veränderungen in der Arbeitswelt haben – getrieben vor allem durch die Digitalisierung – eine nie gekannte Geschwindigkeit und Dynamik erreicht. Davon sind Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit ganz besonders betroffen – im Positiven wie im Negativen. Dies schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Die Herausforderungen des beruflichen Wandels bestehen für sie darin, dass sie in der Regel ihre volle Arbeitskraft nur in verlässlichen Strukturen sowie eingeübten und barrierefreien Arbeitsabläufen entfalten können. Doch feste Strukturen werden mehr und mehr aufgelöst, und im Zuge der Digitalisierung kämpfen viele blinde und sehbehinderten Berufstätige oft mit Computerprogrammen, Apps, Webseiten und Dokumenten, die noch nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.

Vor diesem Hintergrund möchte der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) mit seinem aus Mitteln des Ausgleichsfonds geförderten Projekt agnes@work die berufliche Teilhabe sehbeeinträchtigter Menschen stärken. Durch Unterstützung in technischen, arbeitsorganisatorischen und sozialen Fragen soll ein dynamisches und gleichzeitig barrierefreies Arbeitsumfeld geschaffen und erhalten werden.

Agiles Netzwerk

„agnes@work“ steht für „Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige – Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz“. Eines der Projektziele ist die passgenaue Beratung und Unterstützung berufstätiger seheingeschränkter Menschen an ihrem Arbeitsplatz – unter Einbeziehung des Arbeitsumfeldes und relevanter Akteure wie Schwerbehindertenvertretungen (SBV), Arbeitsagentur, Jobcenter oder Deutscher Rentenversicherung.

Daneben versteht sich das Projekt als Gestalter des umfassenden und pandemiebedingt beschleunigten Trends zur Digitalisierung. Blinde und sehbehinderte Berufstätige sind von seinen Auswirkungen besonders betroffen. agnes@work fördert daher die Entwicklung digitaler Barrierefreiheit.

„Das Projekt möchte besonders die Hilfe zur Selbsthilfe fördern: Den Betroffenen werden die Kompetenzen vermittelt ihren Bedarf am Arbeitsplatz eigenständig zu verdeutlichen. Sie werden zu Ratgebern in eigener Sache. Das ist auch für die Arbeitgeber eine verbesserte Situation“, unterstreicht Elena Reinhard, die Behindertenbeauftragte des Landkreises Main-Spessart, den Gewinn durch das Projekt für beide Seiten.

Auch Landrätin Sabine Sitter steht laut der Pressemitteilung dem Projekt positiv gegenüber. „Durch Corona hat die Telearbeit auch im Landratsamt einen ganz neuen Stellenwert erlangt. Diese neu gewonnenen Erfahrungen können wir sicher nutzen, um auch im Landratsamt Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung berufliche Perspektiven zu eröffnen. Oft ist es für sie deutlich schwieriger, an den Arbeitsort zu gelangen. Hier sehe ich die Möglichkeit, auch Arbeitszeit von zu Hause aus einzubringen“, wagt die Landrätin einen Ausblick in die Zukunft.

Weitere Informationen zum Projekt agnes@work finden sich auf der DVBS-Webseite unter https://www.dvbs-online.de/index.php/projekte/agnes-work

Bei Fragen kann man sich an die kommunale Behindertenbeauftragte des Landkreises, Elena Reinhard, unter Tel.: (0 93 53) 793-1462 oder der E-Mail: Elena.Reinhard@Lramsp.de wenden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Arbeitgeber
Arbeitsorte
Behindertenbeauftragte
Beruf und Karriere
Berufstätige
Blinde
Blindheit
Sabine Sitter
Sehbehinderte
Sehschwäche
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top