Die 8. und 9. Jahrgangsstufe stehen sowohl an der Realschule als auch an der Mittelschule in Karlstadt ganz im Zeichen der Berufsorientierung und Berufsfindung. So wird das Bewerbungsverfahren mit Anschreiben und Vorstellungsgespräch im Unterricht behandelt, um den Schülern Hilfestellung zu bieten. Viele von ihnen entwickeln nach und nach konkrete Vorstellungen darüber, wie ihr zukünftiger Berufsweg aussehen wird. Doch herrschen auch Unklarheit beziehungsweise Unwissenheit, besonders dann, wenn es um so genannte „neue“ Berufe geht.
Eine Möglichkeit, Orientierung zu finden, ist neben Praktikum und Berufsberater das so genannte Berufswahlseminar, welches von der Bundesagentur für Arbeit zusammen mit den beiden Karlstadter Schulen seit vielen Jahren schulübergreifend durchgeführt wird, heißt es in einer Pressemitteilung. Hierbei stellen Experten ihr Berufsprofil den Schülern quasi aus erster Hand vor. Es geht um Zugangsvoraussetzungen, Erwartungen und Ausbildungsinhalte. Selbstverständlich kommt auch der Verdienst zur Sprache und Weiterbildungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Sparten.
Dass sich Berufe und deren Profil zum Beispiel ändern können, erfuhren die Schüler im Vortrag über den Pflegefachmann/-fachfrau. Unter dem neuen Namen soll zukünftig sowohl eine Beschäftigung in der Kinder-, Alten- und allgemeinen Pflege möglich sein.
Besonders interessant für die jungen Zuhörer ist an diesem Informationstag auch, dass Auszubildende in die Schule kommen und ihre Erfahrungen weitergeben. Die ehemalige Schülerin der Realschule in Karlstadt, Pauline Riedmann, betonte, dass für sie damals der Besuch von Messen sehr wertvoll gewesen sei, was ihre persönliche Berufsentscheidung betrifft. Als Tipp könne sie dies jedem ans Herz legen, da das persönliche Gespräch die Vorstellungen über den jeweiligen Beruf enorm verbessere.
Ann-Kathrin Leimeister, selbst gerade in der Ausbildung zur Versicherungskauffrau, rät, für das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet zu sein und mutig „das Heft in die Hand zu nehmen“, wenn es darum gehe, sich selbst zu verkaufen und einen positiven Eindruck von sich zu hinterlassen. So sei es nie verkehrt, sich im Vorfeld über das jeweilige Unternehmen Informationen einzuholen, um zum Beispiel auf die Frage, warum man sich gerade hier bewerbe, gut vorbereitet zu sein.
Christian Berger, Ausbildungsleiter bei der AOK, hält derartige Berufsinformationstage nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Arbeitgeber für sehr wichtig. Er selbst treffe immer wieder auf Auszubildende, die erst über eine solche Veranstaltung zu seinem Versicherungsunternehmen gefunden hätten.
Weitere Vorträge fanden unter anderem zum Polizeidienst, zu Erziehungsberufen oder auch zu Beschäftigungen im Einzelhandel oder im Bereich Medien statt.