Und wieder einmal startete das neue Jahr mit einem Konzert in der Lohrer Stadthalle: Das Kreisorchester des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB) lieferte unter Leitung des Kreisdirigenten Thomas Joha eine satte musikalische Leistung ab. Unter dem Motto "Mystik und mystische Wesen" erklang fast drei Stunden sinfonische Blasmusik vom Feinsten – das 750-köpfige Publikum zeigte sich begeistert und sparte nicht mit frenetischem Applaus.
Im zweiten Jahr tritt nun das Kreisorchester des NBMB die Nachfolge des Kreisjugendorchesters (KJO) an. Zuvor hatte Letzteres mehr als 30 Jahre (die letzten zwölf Jahre unter der Leitung von Thomas Joha) stets am Dreikönigstag mit den traditionellen Konzerten aufgewartet – und das stets vor ausverkauftem Haus.
Auch an diesem Dreikönigstag war die Lohrer Stadthalle komplett belegt. Die neue Kreisvorsitzende des NBMB, Franziska Behl, empfing unter den Besuchern viele "Freunde und Förderer" des Kreisorchesters, darunter Landrätin Sabine Sitter, Landrat a.D. Thomas Schiebel, den Ersten Bürgermeister der Stadt Lohr, Mario Paul, den Ehrenkreisvorsitzenden Johannes Sitter aus Gräfendorf und etliche Mitglieder des Kreistags.
Geheimnisvoll und magisch
Schon bei den ersten Tönen, beim ersten Stück, "Eternal Vibrations" von Saul Gomez Soler (*1982) war das Thema "Mystik" schnell erkennbar. Geheimnisvoll und magisch erklangen die ersten "vorsichtigen" Töne, die Melodie wechselte von Register zu Register, von Solist zu Solist, baute Spannungsbögen auf, die sich wieder in einer schönen Gemeinsamkeit des 55-köpfigen Orchesters auflösten. Weiter stand das dreiteilige Stück "Lexicon of the Gods" von Rossanto Galante (*1967) und "Rise of the Unicorn" desselben Komponisten, "Pompeii" von Jose Alberto Pina (*1984), "Demon Slayer: Mugen Train" aus einem Manga-Film, "The Witch and the Saint" (Steven Reineke, *1970) und als wunderbares Schlussstück "Perthsire Majesty" von Samuel R. Hazo (*1966) auf dem Programm.
Perfekt umgesetzt
Das Orchester setzte perfekt um, was Thomas Joha sich mit der Auswahl vorgestellt hatte: Stets sauber und absolut harmonisch waren sowohl der Gesamtklang als auch die Darbietungen der einzelnen Solisten. Durch viel Gefühl und absolut perfektem Ton gelang es speziell bei den Piano-Stellen, ein Gefühl der Mystik und Spannung herzustellen. Die Musiker agierten auf jeden Wink des Dirigenten.
Bei dem gebürtigen Pflochsbacher paarten sich perfekte Disziplin und musikalisches Können mit lockerer Gelassenheit und Spaß an der Darbietung auf der Bühne – was sich vom ersten Ton an auch auf das altersmäßig bunt gemischte Orchester (das Mindestalter war im vergangenen Jahr auf 18 Jahre gesetzt worden, mit keiner Grenze nach oben) und natürlich auch auf das Publikum übertrug.
Wunderschöne Zugaben
Nach knapp drei Stunden (mit einer Pause) reagierten die Zuhörer absolut begeistert und sparten nicht mit minutenlang anhaltendem Applaus. So wurden noch drei wunderschöne Zugaben erklatscht. Eine tolle Bereicherung der Konzerte des Kreisorchesters ist seit vielen Jahren Moderator Sebastian W. Wagner aus Frankfurt. Charmant und bestens informiert führte er durch das Programm und brachte dem Publikum die Stücke näher. Aber nicht nur das: Durch seine lustigen Kommentare und witzigen Einlagen brachte er auch so manches Mal das Publikum zum Lachen. Auch an diesem Abend ist wieder einmal wahr geworden, wie es Landrätin Sabine Sitter formulierte: "Musik berührt, verbindet und inspiriert."
