Auf sehr großes Interesse stieß ein Hintergrundgespräch zur Zukunft des Sprach-Kita-Programms des Bundes, zu dem der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel aus Gemünden eingeladen hatte. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der SPD entnommen.
Über 20 Kitas aus ganz Unterfranken und über zwei Dutzend Kita-Beschäftigte – Leitungen, Fachberatungen und Bildungsreferentinnen – diskutierten online mit Rützel und dessen Kollegin und Vorsitzende des Familienausschusses des Deutschen Bundestages, Ulrike Bahr, sowie der SPD-Landtagsabgeordneten Martina Fehlner über die Zukunft der frühkindlichen Sprachförderung.
Obwohl die Zuständigkeit im Bereich der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung bei den Ländern liegt, unterstützt der Bund diese seit vielen Jahren beim quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung – unter anderem auch im Rahmen von zeitlich befristeten Förderprogrammen wie dem Sprach-Kita-Programm. Über dessen Wichtigkeit herrschte in der Runde große Einigkeit. „Es geht uns um Chancengerechtigkeit. Für bildungsbenachteiligte Familien, Kinder mit Migrationshintergrund und mit Fluchterfahrung wird mit dem Programm eine extrem wertvolle Unterstützung geleistet“, sagte Rützel.
Entlastungen für das Kita-Personal
Die weiteren Kernthemen des Bundesprogramms – die inklusive Pädagogik, Elternarbeit und der Einsatz digitaler Medien – seien vom Regel-Personal nur noch schwer zu leisten. Es gehe auch um Entlastungen angesichts des Personalmangels. Dieser Notstand ist in Bayern hausgemacht. Der zunehmende Fachkräftemangel in Kitas wurde jahrelang von der Staatsregierung ignoriert“, hakte die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner ein.
„Die SPD-Fraktion unterstützt all das und steht an Ihrer Seite“, erklärte Ulrike Bahr als Vorsitzende des Familienausschusses. Gleichwohl werde aus dem FDP-geführten Finanzministerium immer wieder auf nötige Einsparungen verwiesen, was dann insbesondere auslaufende Programme treffe. „Dass wir damit nicht einverstanden sind, haben wir nachdrücklich deutlich gemacht“, so Bahr. „Mit dem Kita-Qualitätsgesetz, das wir dieses Jahr noch auf den Weg bringen, wollen wir Sprachförderung künftig dauerhaft finanzieren. Allerdings drängt inzwischen die Zeit.“ Mittlerweile sei das Thema an oberster Stelle bei den Fraktionsvorsitzenden angesiedelt. „Unsere Aufgabe muss es nun sein, in den anstehenden parlamentarischen Verhandlungen zum Haushalt 2023 und den Beratungen des Gesetzentwurfs für ein KiTa-Qualitätsgesetz auf den Erhalt der Strukturen der Sprach-Kitas zu pochen. Es dürfen keine Finanzierungslücken entstehen“, sagte Rützel. Dazu werde er direkt mit dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, den Finanz- und Familienpolitikern der SPD sprechen.