
Swing, Rock und Pop werden beim Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr am 24. September auf dem Programm stehen. Möglich macht das eine Kooperation des Rotary Club Lohr-Marktheidenfeld und des Lionsclub Marktheidenfeld-Laurentius. Es sei eine deutschlandweite Rarität, dass die beiden Clubs gemeinsam eine solche Veranstaltung organisieren und austragen, meint Bundeswehr-Stabshauptmann Johannes Langendorf. Wie kam es dazu?
Christian Schall, Notar in Marktheidenfeld, vom Lionsclub kann das beantworten: "In Vorbereitung auf mein Präsidentschaftsjahr habe ich bei der Big Band der Bundeswehr angefragt, ob in den nächsten Jahren die Möglichkeit eines weiteren Konzerts in Marktheidenfeld bestünde", erklärt er während eines Pressegesprächs. Mit dem Motto „Gemeinsam für eine Welt, in der wir leben wollen“, werde er Anfang Juli das Amt übernehmen und sich dabei auf sozialen Zusammenhalt, Demokratie und Umweltschutz konzentrieren.
Konzerte der Big Band fanden bereits 2010 und 2012 in Marktheidenfeld statt
Der Lionsclub organisierte schon 2010 und 2012 eine Veranstaltung in Marktheidenfeld mit dem besagten Orchester. Allerdings sei diesmal von Seiten der Bundeswehr nur ein sehr kurzfristiger Termin infrage gekommen: Am 24. September, ein halbes Jahr nach Schalls Anfrage.

4500 Besucher zählte der Lions Club 2010, gute und gründliche Organisation ist dementsprechend essenziell. "Normalerweise brauchen Bewerberstädte vier bis fünf Jahre für die Vorbereitung des Events", sagt Stabshauptmann Langendorf. In Marktheidenfeld seien es nur sechs Monate, deshalb suchte sich Schall Hilfe – beim Rotary Club.
Weit muss er dafür nicht gehen, schließlich ist der Vorsitzende des Rotary Clubs Lohr-Marktheidenfeld Frank Eckert sein Kollege im Notariat Marktheidenfeld und sitzt nur ein Büro weiter. Eckert ist von der Idee begeistert und sagte direkt zu. "Da wir ähnliche Ziele haben, macht das auch Sinn", sagt er. Eines der wohl wichtigsten gemeinsamen Ziele ist das Spendensammeln für den guten Zweck. Der Eintritt zum Open-Air-Konzert ist kostenlos. Während der Benefizveranstaltung wird es Spendenmöglichkeiten unter anderem für den Hospizverein Main-Spessart und die Tafeln Marktheidenfeld geben.

Moderner Sound für eine moderne Armee
Die Big Band der Bundeswehr ist mit ungefähr 80 Auftritten im Jahr national und international bekannt, spielte beispielsweise schon vor Präsidenten der USA. Als "modern klingende Visitenkarte der Bundesrepublik Deutschland" sowie "hochkarätiger musikalischer Botschafter der Bundeswehr" will sie Eindruck hinterlassen, so steht es auf der offiziellen Internetseite des Ensembles.
Am 24. September werden 27 Profimusiker bekannte Stücke aus Rock und Pop sowie Swing in eigener Version darbeiten und dabei von Lichtdesignern unterstützt werden. Die Initiative für eine Big Band aus den Reihen der deutschen Bundeswehr stammt vom damaligen Verteidigungsminister und späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt. Stücke von Queen, John Miles und Whitney Houston spielte die 1971 initiierte Formation bei vergangenen Events, "ein moderner Sound für eine moderne Armee" soll es laut Bundeswehr sein.
"Ein bisschen Sommermärchen" wünscht sich Stabshauptmann Langendorf für das Konzert in Marktheidenfeld. Er habe da allerdings wenig Bedenken, schließlich sei Marktheidenfeld ein erprobter Gastgeber. Bürgermeister Thomas Stamm findet es grandios, dass gerade in einer kleinen Stadt wie Marktheidenfeld solch ein außergewöhnliches Event erneut stattfinden kann. "Damit kommt auf uns natürlich auch eine außergewöhnliche Menge an Organisation zu", sagt er.