Mit einem Brandbrief in Sachen Benediktushöhe wenden sich der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann und Bürgermeister Stefan Wohlfart an den Würzburger Bischof Franz Jung.
Die Nachricht, dass die Diözese sich unter anderem von der Benediktushöhe als Tagungshaus trennen wolle, habe die politischen Verantwortungsträger wie auch die Bürger in Retzbach zutiefst getroffen, heißt es in einer Pressemitteilung des Abgeordneten. Es sei Bürgern wie Politikern jedoch zugesagt worden, dass sie über die Entscheidungsschritte zeitnah durch die Diözese informiert würden. Zudem hätten sich regionale, politische Vertreter vor Ort in Gesprächen und Schreiben immer wieder deutlich dahingehend geäußert, dass eine enge Einbindung der Marktgemeinde Zellingen der Grundstein für ein erfolgreiches Nachnutzungskonzept – unter einem neuen Betreiber – sei.
Die einzige Nachricht, die Zellingens Bürgermeister Stefan Wohlfart und seine Marktgemeinderäte bisher erhalten haben, sei eine drei Sätze lange Mitteilung, an welche Unternehmung "das Mandat zur Transaktionsberatung hinsichtlich der angestrebten zukünftigen Verwertung der bekannten Tagungshäuser erteilt" worden sei. Hier könne nach Ansicht des Zellinger Bürgermeisters nicht von offener Kommunikation gegenüber den betroffenen Kommunen gesprochen werden.
"Während wir als Mandatsträger uns an Bildungsträger und Ministerien wenden, um die Möglichkeiten für den Weiterbetrieb der Benediktushöhe als Bildungsstätte auszuloten, sind wir seitens der Diözese von jeglicher Information abgeschnitten", fasst Hoffmann, der als gebürtiger Retzbacher auch Marktgemeinderat in Zellingen ist, die Situation zusammen.
Indem nun der Transaktionsvorgang quasi in dritte Hände gelegt werde, stehe zu befürchten, dass der einzige Maßstab für die Veräußerungsentscheidung der Diözese am Ende ausschließlich der Kaufpreis sein werde und eben nicht die Frage, welche Nachfolgenutzung eventuell für die Marktgemeinde welche Vor- oder Nachteile bringen könne, ergänzt Wohlfart. So habe die Marktgemeinde Zellingen nach über einem halben Jahr keine Silbe darüber mitgeteilt bekommen, in welcher preislichen Kategorie die Benediktushöhe zum Verkauf stehe oder aus welchen Branchen mögliche Kaufinteressenten kommen sollten.
Um zu verdeutlichen, wie wenig Informationen zur Zukunft der Benediktushöhe bekannt seien, berichten die beiden Mandatsträger, dass der Retzbacher Pfarrgemeinderat an die politische Gemeinde herangetreten sei und eine Statusmitteilung zur Zukunft der Benediktushöhe erbeten habe.
"Die Zukunft der Benediktushöhe ist für uns als örtliche Mandatsträger, aber auch für die gesamte Bevölkerung Retzbachs ein wahres Herzensanliegen", unterstreichen beide Politiker einmütig.