Bittere Nachrichten für Beschäftigte und Kunden: Das Modehaus belmodi im Herzen der Stadt schließt zum 31. Juli 2019. Dies bestätigte Geschäftsführer Udo Dietz auf Anfrage der Redaktion. Er habe die 13 Mitarbeiterinnen, davon eine Vollzeitkraft, die anderen Teilzeit beschäftigt, am Dienstagabend vor Ort informiert. „Wir bedauern das sehr“, sagte Dietz, „denn das ist ein sehr ordentliches und schönes Haus.“ Doch die wirtschaftlichen Zahlen sprächen eine deutliche Sprache.
Vielen Kunden kaufen online
Dietz: „Marktheidenfeld war immer das schwächste von unseren Häusern, aber es war lange tragbar.“ Die Marktheidenfelder hätten sehr preisorientiert gekauft. Doch schreite der Online-Handel gerade in den ländlichen Gebieten unaufhaltsam voran, der stationäre Einzelhandel habe sich entsprechend verschlechtert. Der Mietvertrag für die Filiale mit ihren 800 Quadratermetern Verkaufsfläche ende zum 31. Juli. „Wir haben um neue Konditionen gekämpft und das Entgegenkommen des Vermieters war auch da, es hat aber nicht ausgereicht.“
Dass der Wechsel in eine andere Filiale bei den Verkäuferinnen auf Interesse stößt, hält der Geschäftsführer für wenig wahrscheinlich, da die Entfernungen einfach zu groß sind. Am Firmensitz in Alzenau ist der nächstgelegene Standort. Anbieten will er das aber auf jeden Fall.
2019 wäre Zehnjähriges zu feiern gewesen
Besonders bitter: Die belmodi-Filiale Marktheidenfeld, eine von sechs in Süddeutschland, hätte 2019 Jubiläum feiern können. Sie war im Sommer 2009 eröffnet worden. „Für die Stadt ist das schade“, räumt Dietz ein, der am Freitag auch Inge Albert vom Stadtmarketing informierte.
belmodi und schuh-welt teilen sich in Marktheidenfeld die Ladenfläche – wie an manch anderen Standorten auch. Ob die schuh-welt, die im September 2009 auf dem ehemaligen Mälzereigelände eröffnete, ebenfalls ihre 800 Quadratmeter große Filiale schließt, war am Freitag nicht in Erfahrung zu bringen. Inhaberin Monika Carvalho, deren Unternehmen sieben Filialen führt, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch im Ladengeschäft selbst wollte man keine Auskunft geben. Die Zahl der Beschäftigten dürfte sich in der Größenordnung wie bei seinem Modegeschäft bewegen, meinte Udo Dietz von belmodi.