Eine Premiere gab es in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres in Hafenlohr. Per Zoom-Meeting stellte Dominik Schweiker von der Firma Heimat-Info die Heimat-Info-App vor. Er war live zugeschaltet, die Ratsmitglieder konnten direkt Fragen stellen. Bei der App geht es in erster Linie um die Öffentlichkeitsarbeit. Der Bürger kann sich tagesaktuell und in Echtzeit informieren. Wichtige Nachrichten erscheinen als Push-Nachricht.
Auch Vereine können hier ihre Veranstaltungen und Neuigkeiten verbreiten. Es gibt aber keine Privatprofile und somit sei die App kein zweites Facebook und keine "Stammtisch-App", wie Schweiker versicherte. Es ist keine Registrierung notwendig. In Gemeinden, in denen es die App bereits gibt, wird sie, laut Schweiker, von rund 50 Prozent der Bürger genutzt. "Bei der Heimat-Info-App definiert jeder Bürger seine Interessensfelder und wird tagesaktuell über Neuigkeiten informiert", so Schweiker weiter.
Die App würde die Gemeinde rund 6400 Euro für drei Jahre kosten. Das Mitteilungsblatt soll es in jedem Fall weiterhin geben. Bürgermeister Thorsten Schwab bafand, dass es eine interessante Variante zum Informieren ist. Für Patricia Stein ist es "der Lauf der Zeit". Johanna Tretschock war sich nicht sicher, ob die Kosten dem Nutzen gerecht werden. Karin Lipinski hätte gerne, dass sich die Vereine an den Kosten beteiligen. Manuel Fischer sah den Vorteil beim Thema Geschwindigkeit und findet die 50 Prozent, die man mit einem Medium erreichen kann, viel. Anya Pauli befand, dass man sich generell bei den Ausgaben auf das Notwendigste konzentrieren sollte. Nach fast eineinhalb Stunden lebhafter Diskussion blieb ein geteiltes Meinungsbild und es gab keine Entscheidung.
Maibäume aus Aluminium
Diskutiert wurde auch über die Beschaffung zweier Aluminium-Maibäume. Die zwölf Meter hohen Bäume kosten jeweils 7081 Euro und haben eine Lieferzeit von sieben bis zehn Wochen, weshalb eine schnelle Entscheidung nötig ist. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Stephan Schneider, meinte dazu: "Es wird immer schwieriger passende Fichten zu finden und ich bin immer froh, wenn der Baum steht und nichts passiert ist." Manche Ratsmitglieder hätten gerne erst einmal nur einen Baum bestellt, bis der endgültige Standort für den Baum in Hafenlohr nach Fertigstellung der Umgehung feststeht. Gegen die Stimmen von Anya Pauli und Manuel Fischer beschloss der Rat dennoch, zwei Bäume zu bestellen, wenn Feuerwehr und die Hafenlohrtalkapelle damit einverstanden sind.
Schwab informierte kurz über die geplante Stromtrasse, deren genauer Verlauf aber noch nicht feststehe. Aktuell sehe es aber so aus, dass auch diese durch Main-Spessart verläuft. "Gegen Stromtrassen kann man nicht sein, aber die Verteilung muss stimmen", so Schwab.
Das Baumkataster für rund 200 Bäume kostet 5750 Euro für drei Jahre. Die 14 Mitgliedsgemeinden der "Kommunalen Allianz Raum Marktheidenfeld" arbeiten seit 2016 durch das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) zusammen. In einem Prozess der Fortführungsevaluierung wurden nun Themenschwerpunkte erfasst, die die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit bilden. Der Gemeinderat stimmte der weiteren Zusammenarbeit einstimmig zu.
Bezüglich der kommunalen Wärmeplanung teilte Schwab mit, dass die Förderung vom Bund im Moment komplett gestrichen ist. Deshalb wird man warten, bis es wieder eine Förderung gibt.
