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Burgsinn
Beitritt zum Zweckverband beschlossen
Roland Bauernschubert
 |  aktualisiert: 29.03.2025 02:34 Uhr

In seiner jüngsten Sitzung, geleitet durch den Dritten Bürgermeister Reiner Knöll, hat der Marktgemeinderat den Beitritt zum Zweckverband Klärschlammverwertung Main Tauber Aisch (ZKMTA) beschlossen. Hauptaufgabe des Zweckverbandes ist, ab dem Jahr 2029 den Klärschlamm seiner Mitglieder zu übernehmen, zu einer Trocknungsanlage zu transportieren, zu trocknen, den getrockneten Schlamm thermisch zu verwerten und die Phosphorrückgewinnung gesetzeskonform umzusetzen.

Dies ist erforderlich, da eine bodenbezogene Verwertung von Klärschlamm aufgrund potenziell schädlicher Inhaltsstoffe in Zukunft nicht mehr erlaubt sein wird. Gleichzeitig soll die als "kritischer Rohstoff" geltende und für die Landwirtschaft wichtige Ressource Phosphor aus dem Klärschlamm zurückgewonnen werden. Mit den Absichtserklärungen von bislang mehr als 40 Kläranlagenbetreibern aus den Landkreisen Würzburg, Kitzingen, Main-Spessart, Neustadt/Aisch und Main-Tau­ber-Kreis sowie der Stadt Würzburg soll nun der ZKMTA ins Leben gerufen werden, der zum Ziel hat, die Klärschlammentsorgung langfristig mit regionaler Wertschöpfung zu betreiben, die Entsorgung zu stabilen Konditionen zu sichern, den Klärschlamm als regenerativen Energieträger ortsnah zu nutzen und den Phosphor gesetzeskonform zurückzugewinnen.

Varianten werden getestet

Zum Phosphorrecycling, so geht aus den Informationen des Zweckverbandes hervor, kann jedoch noch keine ab­schließende Aussage getroffen werden, da aktuell bundesweit die Industrie noch in verschie­denen großtechnischen Pilotanlagen mögliche Varianten zur wirtschaftlichen Umsetzung testet und zur Marktreife entwickelt. Dieser Passus erschwerte die Entscheidung im Ratsgremium, welches aber letztlich dennoch einstimmig einem Beitritt zum ZKMTA und der Genehmigung der Verbandssatzung zustimmte. Als Burgsinns Vertreter im Zweckverband wurde Bürgermeister Robert Herold, vertretungsweise sein Stellvertreter im Amt benannt.

Negative Ergebnisse präsentierte Kämmerer Sebastian Bechold mit den Jahresabschlüssen 2023 für das Freibad, die Sinngrundhalle und die Wasser- und Nahwärmeversorgung. Obwohl mit der Eintrittspreiserhöhung eine Einnahmensteigerung im Freibad um 10.300 auf 82.300 Euro erreicht und insgesamt 138.935,91 Euro erwirtschaftet wurden, schließt der traditionell defizitäre Schwimmbadbetrieb mit einem Verlust von 192.760 Euro. Die Sinngrundhalle kommt bei Einnahmen von 25.847 Euro zu einem Jahresverlust von 22.320 Euro. Hier schlug eine Energiepreisverteuerung von 10.200 Euro zu Buche. Bei der Wasserversorgung (-17.688 Euro) und der Nahwärmeversorgung (-34.558 Euro) steigerte sich der Verlust zusammengerechnet binnen Jahresfrist um rund 21.500 Euro. In Zukunft werden die beiden Betriebe auf Wunsch des Ratsgremiums getrennt veranlagt werden. Die Ergebnisse wurden jeweils einstimmig vom Rat festgestellt.

Mit zwei Gegenstimmen wurde beschlossen, einen neuen Toilettencontainer der Firma Containex zum Preis von 10.579 Euro für den gemeindlichen Grillplatz anzuschaffen. Einstimmig nahm der Rat anschließend den Planungsstand des Regionalplans Windenergie zur Kenntnis und stimmt der Ausweisung der Vorranggebiete auf W 50-II "Östlich Obersinn", W 51-II "Westlich Gräfendorf"und W 53-II "Westlich Fellen" zu.

Einig war sich das Gremium auch in der Frage, sich grundsätzlich wieder einer Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung für das Lieferjahr 2026 und die Folgejahre anzuschließen. Doch bei der Wahl zwischen "Normalstrom" (mit variablem Ökostrom-Anteil ja Anbieter) oder den etwas teureren Varianten "Ökostrom" und "Ökostrom mit Neuanlagenquote" gingen die Meinungen im Rat auseinander. So wurde der Beschluss, einen Dienstleistungsvertrag mit der Kommunal-GmbH zur Bündelausschreibung zur Beschaffung von "Normalstrom" zu schließen, auch nur mit acht zu fünf Stimmen befürwortet.

Auftrag zur Lieferung

Einstimmig erhielt die Firma Brand Bau (Rieneck) den Auftrag zur Lieferung und den Einbau von Einkornbeton unter das Pflaster in der Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus zum Preis von 16.232 Euro. Durch den Unterbau sollen Verdrückungen des Pflasters durch Schwerlastverkehr größtenteils vermieden werden. Ebenfalls einstimmig erteilte der Rat das gemeindliche Einvernehmen zu einem Bauantrag auf Erweiterung eines landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäudes "Am Sommerrain".

Rundweg abgelehnt wurde dagegen der Antrag von Anwohnern auf Entfernung einer Verkehrsinsel in der Adolf-Beyer-Straße. Die Insel diene der Verkehrsberuhigung, so die Überzeugung im Rat. Dem Antrag auf Gründung einer "Arbeitsgruppe Schwimmbad" steht der Gemeinderat positiv gegenüber. Sitzungsleiter Reiner Knöll schlug vor, dies in Form eines Vereins zu organisieren und hieraus einen Schwimmbadbeauftragten zu benennen. Nun wird vor Beginn der Schwimmbadsaison ein Aufruf gestartet, um die Resonanz in der Bevölkerung auf die Gründung der Arbeitsgruppe und die Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung zu ermitteln.

 
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