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Karlstadt
Beim Klärschlamm in Main-Spessart gemeinsame Sache machen
Die hiesigen Gemeinden, die Kläranlagen betreiben, wollen künftig bei der Entsorgung in Form einer Arbeitsgemeinschaft zusammenarbeiten. Erste Gespräche gab es schon.
Symboldbild Klärschlamm in der Landwirtschaft
Foto: Manfred Staub | Symboldbild Klärschlamm in der Landwirtschaft
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 10.10.2019 02:11 Uhr

Fast viermal so viel Klärschlamm aus dem Landkreis wie im Vorjahr landete 2018 als Dünger auf Äckern in Main-Spessart. Konkret wurden 281 Tonnen innerhalb der Landkreisgrenzen landwirtschaftlich verwertet, 2017 waren es 77 Tonnen gewesen, 2016 allerdings noch 318 Tonnen.

Damit erlebte die Nutzung als Dünger nochmal einen Aufschwung. Bei der Vorstellung des Abfallwirtschaftsberichts im Umweltausschuss des Kreistages wurde darauf hingewiesen, das die seit 3. Oktober 2017 geltende Klärschlammverordnung die landwirtschaftliche Verwertung weitgehend abstellen wird, teils mit langen Übergangsfristen. Die hiesigen Gemeinden als Kläranlagenbetreiber wollen künftig bei der Entsorgung in Form einer Arbeitsgemeinschaft gemeinsame Wege gehen. Zur Vorberatung trafen sich bereits 39 von ihnen.

Denkbar wäre zum Beispiel, die verschiedenen Klärschlämme so zu mischen, dass eine große homogene Menge entsteht, wie sie die Firma Schwenk zur Verwertung im Drehofen benötigt. Ihr Zementwerk in Karlstadt verwendet Klärschlamm längst als Ersatzbrennstoff, bezieht ihn aber vorwiegend von großen Entsorgern wie Südwasser, die genau dies (homogenisierter Klärschlamm) bieten.

Welche Menge fällt im Landkreis an?

Wie groß könnte die Klärschlammmenge aus dem Landkreis sein? Der Abfallwirtschaftsbericht listet für 2018 in Summe 2419 Tonnen auf (alle Angaben beziehen sich auf die Trockensubstanz, tatsächlich hat Klärschlamm für die landwirtschaftliche Verwertung nur fünf bis zehn Prozent Trockensubstanz, im gepressten Zustand etwa 35 Prozent und nach Trocknung zur Verbrennung 95 Prozent). Im Jahr 2017 waren es mit 2715 Tonnen rund elf Prozent mehr Klärschlamm, im Jahr 2015 allerdings nur 2227 Tonnen.

Im Zementwerk der Firma Schwenk wurden im vergangenem Jahr 1023 Tonnen Klärschlamm aus dem Landkreis verbrannt, damit wurde nach 902 Tonnen im Jahr 2017 praktisch wieder die Zahl von 2016 erreicht. Darüber hinaus wurden 31860 Tonnen Fremdklärschlämme für die Zementherstellung energetisch verwertet.

54 Prozent des Materials im Landkreis verwertet

Zusammengerechnet wurden damit 1304 Tonnen (fast 54 Prozent) des angefallenen Klärschlamms innerhalb Main-Spessarts energetisch oder landwirtschaftlich verwertet. Wie schon 2017 wurde auf die Felder keinerlei Klärschlamm von außerhalb mehr aufgebracht, 2014 waren es noch 104 Tonnen gewesen, 2016 nur noch 16 Tonnen.

Die außerhalb der Landkreisgrenzen entsorgten oder verwerteten 1115 Tonnen Klärschlamm wurden mit 65 Prozent überwiegend verbrannt, ein Drittel zur Rekultivierung im Landschaftsbau verwendet oder kompostiert, in die landwirtschaftliche Verwertung gingen nur zwei Prozent.

 
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