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Stadelhofen
Beim Feldtag in Stadelhofen standen Zwischenfrüchte im Fokus
Bearbeitet von Nicole Schmidt
 |  aktualisiert: 08.11.2024 02:34 Uhr

Sonnenblumen, Phacelia, Senf sorgten für eine Augenweide auf den Flächen von Peter Kraft aus Stadelhofen. Sein Betrieb ist der Demonstrationsbetrieb für Gewässer-, Boden- und Klimaschutz im Landkreis Main-Spessart. Der Landwirt hatte gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) 28 Zwischen-fruchtmischungen für den Feldtag am 25. Oktober angesät. Das teilt das AELF in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.

Die Zwischenfrüchte verbessern die Bodenstruktur und vermindern die Bodenerosion. Sie nehmen Stickstoff auf, der nach der Ernte der Hauptfrucht noch im Boden ist, speichern ihn bis zum Frühjahr und stellen ihn der nächsten Frucht zur Verfügung. Dadurch wird das Grundwasser geschützt. Und die Zwischenfrüchte locken Regenwürmer an, die den Boden lockern und belüften und so das Eindringen von Niederschlägen fördert.

Zwischenfrüchte sind Alleskönner

Rund 80 Personen, darunter Landwirte und Fachkräfte, waren nach Stadelhofen gekommen, um sich die verschiedenen Mischungen anzusehen. Neben den bewährten, universell einsetzbaren Arten wie Phacelia oder Rauhafer waren auch Neuheiten zu sehen. So die Chia, der "neue Stern am Himmel der Zwischenfrüchte", sagte Eva Heilmeier, Gewässerschutzberaterin des AELF. Diese Pflanze lebt in Symbiose mit Pilzen, die der Pflanze Nährstoffe und Wasser liefern und so ihrerseits einen Teil des durch die Photosynthese der Pflanzen erzeugten Zuckers erhalten.

Ein echter Gewinn in puncto Stickstoffversorgung sind die Leguminosen - die Hülsenfrüchte. Sie können Stickstoff aus der Luft fixieren. Doch die Bohnen, die Peter Kraft angesät hatte, wurden von Schnecken befallen, sodass von der Ansaat kaum etwas übriggeblieben ist. Die Fläche war eine von etlichen Versuchsflächen, die der Landwirt in Eigenregie zusätzlich angelegt hatte. "Selbermischen ist mein Steckenpferd", so Kraft und auch Misserfolge gehört dazu. Dank der Regenfälle standen die meisten Pflanzflächen üppig da. Nicht immer gelingt das. Doch, laut Bernhard Schwab, Bereichsleiter Landwirtschaft am AELF, sie Säen immer eine Hoffnung auf Wachstum.

Vorführung von Maschinen

Die Zwischenfrucht steht zwischen den eigentlichen Feldfrüchten auf dem Acker und muss daher je nach Termin der Neuansaat im Winter oder Frühjahr weichen. Ziel ist, die Zwischenfrucht als Erosionsschutz an der Bodenoberfläche zu halten und einen Umbruch möglichst ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu gestalten. Welche Maschinen hierfür geeignet sind und wie ihre Arbeitsresultate sind, wurde vor Ort gezeigt. Darunter befanden sich Messerwalzen, eine Scheibenegge, zwei Grubber zum flachen Abschneiden der Wurzeln sowie ein neuartiges Maschinenkonzept, der sogenannte Rotationsschleifer.

Am Ende wurde Eva Heilmeier, die aufgrund ihres bevorstehenden Ruhestandes, diese Veranstaltung zum letzten Mal organisiert hatte, verabschiedet.

 
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