Tolle Tänze, skurrile Sketche, witzige Büttenreden und ein begeistertes Publikum: Das war die erste Prunksitzung des Erlenbacher Carneval-Vereins am Freitagabend in der mit rund 350 Leuten besetzten Festhalle.

Ein echter Knaller war der "ETL Fernsehgarten", den "die Wilden" mit viel schauspielerischem Talent inszenierten. Gäste von Moderatorin Andrea Kiewel waren Bürgermeister Georg Neubauer, der sein Buch "Meine Top 20 Frisuren" vorstellte (sie waren alle gleich), die "Orangenen Hosen", die einen grandiosen Winterdienst-Song ablieferten und ein Besucher des Winzerkellers, der wortlos jeden angebotenen Schoppen ablehnte (es stellte sich heraus, es war Wein aus Homburg). Und dann waren da noch die Superköche Johann Lafer, Horst Lichter und - ja, so war es – Hannibal Lecter, die etwas kochten, das man nicht unbedingt essen möchte, wenn man die Zutaten kennt...

Thematisch vielseitige Auftritte

So viel Geduld wie die Köche hatte der gestresste Grundschüler mit seiner bunten Propeller-Mütze auf dem Kopf nicht: Er hatte schlichtweg "keine Zeit für gar nix".

Über das Thema "Familie und andere Katastrophen" unterhielten sich ein Engel und ein Teufel. Ihre Mutter, war da zu hören, habe ihren jetzigen Freund einst im Bioladen getroffen– da habe sie ihm den Kopf fair trade.

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Erlenbach

Prunksitzung in Erlenbach

Nichts, aber auch gar nichts, schenkten sich die "Stockenten", zwei Nordic-Walkerinnen im besten Alter. Als die eine erzählte, sie esse derzeit nur Wintergemüse, vermutete die andere mit Blick auf die Figur der Freundin: "Marzipankartoffeln?!"

Elferrat macht auf AC/DC

"Ist die Torschützenkönigin beim Frauenfußball die Ballerina?" Mit schwerwiegenden Fragen wie dieser befasste sich Marius Reinstein in seinem Beitrag "Ist das ne Bütt oder kann das weg?".

Die neuesten und interessantesten Nachrichten aus der Region gab es bei "ETL aktuell". Unter anderem hieß es, die Kindergruppe der Feuerwehr habe den Namen Glühwürmchen erhalten – er habe sich durchgesetzt gegen Zündelzwerge und Brandbambini.

Absolut hörens- und sehenswert war der Auftritt des Elferrats mit einer eigenwilligen und faschingskompatiblen Interpretation des AC/DC-Songs Thunderstruck.

Musikalische Hits neu interpretiert

Zum Schreien komisch waren "Die drei vom Wengert", die ihre Alltagserlebnisse in musikalischer Form unters Volk brachten, beispielsweise mit "Heute Bier, morgen Sport" (Original: Heute hier, morgen dort) oder "Hey, hey, hey ich werd immer breiter" (Original: Hey, hey, hey ich war der Goldene Reiter).

Durch die Bank gelungen waren die zehn Tanznummern, angefangen vom Tanzmariechen über die Gardetänze der Jugend- und Prinzengarde bis hin zu den Showtänzen. Die Minis begeisterten als liebreizende Schneemädchen, die Aufbaugarde als brave Engel und freche Teufel und die Lady Shake's als coole Ice Ladys. Das Jugendshowballett entführte in die Straßen von New York, das Bubenballett trat als Gondoliere von Venedig auf. Eine Kurzfassung des Romans The Great Gatsby brachte das Männerballett auf die Bühne und das Showballett machte es dem Publikum möglich, einen genussvollen Blick in die Welt der Mode zu werfen.