
Zum dritten Mal hat der Infobus des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim auf dem Schlossplatz Station gemacht. Themen waren dieses Mal Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die Besucher des Busses konnten im Gespräch mit Fachärzten der neurologischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Fragen klären und ihr persönliches Risiko für diese Erkrankungen testen lassen.
Viele hätten wissen wollen, ob man gesund bleibe, wenn man gesund lebe, berichtete Matthias Gümmer, Leitender Oberarzt der Neurologie, im Gespräch mit unserem Medienhaus. Er habe deutlich gemacht, dass man auch bei einer gesunden Lebensweise nicht vor allen Gefahren gefeit sei. Es komme vor allem darauf an, schnell sachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn etwas passiert sei, etwa bei einem Schlaganfall. "Wenn der Arm nicht mehr so will, sollte man nicht sechs bis acht Stunden warten, weil man glaubt, bis zum Abend geht's schon wieder weg", betonte der Mediziner.
Nach Einschätzung Gümmers ist das den Menschen zunehmend bewusst: "Wir sind einen Schritt weiter, eine grundsätzliche Aufklärung ist schon da." Allerdings gebe es noch ein bisschen Schamgefühl, über Probleme zu reden. "So vergehen wichtige Stunden, in denen man handeln könnte."
Auch die Touristen erfreuten sich an dem roten Doppeldeckerbus aus London. Einige meinten, es sei toll, in Lohr ein Stück London angetroffen zu haben. Dass das Fahrzeug von einem Pharmakonzern gestellt wurde, fand Gümmer nicht grenzwertig: "Auf dem Bus wird keinerlei Werbung für irgendein Medikament gemacht, ich sehe das als Teil einer Präventionskampagne." Die Klinik bekomme nichts dafür, dass ihre Ärzte den Bus besetzten, versicherte er.