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LOHR
Bei Rettungsübung 80-Meter-Seilbahn über Bäume gespannt
Rettungssimulation der Lohrer Forstverwaltung mit Rettungskräften des THW, BRK und der Bergwacht Frammersbach im Lohrer Stadtwald.
Foto: Frank Zagel | Rettungssimulation der Lohrer Forstverwaltung mit Rettungskräften des THW, BRK und der Bergwacht Frammersbach im Lohrer Stadtwald.
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:01 Uhr

Zu einem der größten Übungseinsätze der letzten Jahre mit 32 Rettungskräften kamen das Technische Hilfswerk Lohr, die Lohrer BRK-Rettungswache und die Frammersbacher Bergwacht am Samstagmorgen im Lohrer Stadtwald zusammen. Zahlreiche Rettungsfahrzeuge waren in Richtung Partenstein entlang des Waldwegs unter Blaulicht geparkt und ein schnelles Eingreifen der Rettungskräfte war gefragt.

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Die Alarmierung erfolgte um 8 Uhr, bereits acht Minuten später fanden sich die Wägen der Rettungskräfte am Unfallpunkt ein, unwissend, welche Situation sich dort abspielte. Fünf Schwerverletzte, simuliert von lebensechten Puppen, mussten die Rettungskräfte mittels einer Seilbahn und einer Bergwachttrage aus schwer zugänglichem Gelände von einem Steilhang bergen.

Bergungsseilbahn über die Bäume gespannt

Die 148 Meter lange Bergungsseilbahn des Technischen Hilfswerks wurde über eine Länge von 80 Metern über die Bäume gespannt, um die Opfer eines simulierten Waldunfalls über 50 Höhenmeter in sicheres Terrain zu schaffen.

Im Kommandowagen des Technischen Hilfswerks wurden von den Einsatzkräften auf einer Karte die Bergungspunkte des Unfalls von mehreren Verletzten abgesprochen und die Helferteams in das entlegene Gelände gesandt.

Probe im Rahmen einer Diplomarbeit

Im Rahmen der Diplomarbeit des angehenden Forsttechnikers Robin Ihle aus Baden-Württemberg von der Forstschule Lohr wurde ein Ernstfall geprobt, wie er unter tatsächlichen Umständen im Zuge von Forstarbeiten mit den verschiedensten Rettungsmethoden stattfinden könnte. Zusammen mit Klaus Werner, dem Revierleiter der Forstverwaltung Lohr, wurde das Szenario ausgearbeitet, bei dem acht Mitarbeiter der städtischen Forstverwaltung mitwirkten.

Das Ziel der groß angelegten Rettungsaktion war es laut Ihle zu sehen, wie eine Gefahrensituation für Förster aussehen könnte. Das routinierte Einleiten der Rettungsstelle sei ein wichtiger Bestandteil der Waldarbeiter. Ihle, der die Aktion dokumentierte, wird die Falldaten nun auswerten und nachbearbeiten.

Zufriedenheit über Verlauf der Übung

Der Sicherheitsbeauftragte der Forstverwaltung Lohr Andre Lamontin sagte, dass die Waldarbeiter wissen müssen, dass ihnen bei Gefahr zügig geholfen werden kann. Mit der Übung zeigte sich Lamontin zufrieden.

Der Lohrer Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks Michael Nätscher, der vor Ort der Einsatzleiter seiner 21-köpfigen Mannschaft war, freute sich über die hervorragende Zusammenarbeit mit den anderen Rettungskräften. „Alle Maßnahmen wurden mit Erfolg durchgeführt, alle Ziele wurden erreicht“, sagte Nätscher, der am Steilhang sich im Transportweg der Seilbahn befindliche Äste selbst aus dem Weg räumen musste.

Bergwacht musste sich Weg durch Gestrüpp schlagen

Die Bergwacht Frammersbach mit ihren fünf Helfern unter Einsatzleiter Frank Dildey simulierte die Bergung von zwei Verletzten, in dem sie mit ihrer Trage einen Weg durch Gestrüpp, Bäume und Felsen im extrem steilen Gelände schlugen.

Sebastian Becker, der Gruppenleiter der Rettungsstelle des Roten Kreuzes, war mit sechs weiteren Ersthelfern zur Bergung vor Ort. Für ihn war interessant zu wissen, wie viel Zeit insgesamt benötigt wurde. Die Zusammenarbeit mit der Bergwacht fand er spannend. Becker wertete die Übung als einen wichtigen Erfahrungsaustausch der verschiedenen Einsatzkräfte vor Ort.

KBI lobte die Zusammenarbeit

Als neutraler Beobachter behielt der Lohrer Kreisbrandinspektor Harald Merz den Überblick und lobte die gute Zusammenarbeit. „Alles lief ruhig und sauber ab“, zog er sein Resümee.

Alle leitende Einsatzkräfte zeigten sich nach dieser außergewöhnlichen Übungseinheit, die unter den verschiedenen Einsatzkräften noch gründlich nach besprochen wird, einig, dass bei einem Ernstfall eine optimale Versorgung gewährleistet werden kann.

Eine 80 Meter lange Bergungsseilbahn, teilweise über die Bäume, spannte das THW bei der Übung im Stadtwald.
Foto: Frank Zagel | Eine 80 Meter lange Bergungsseilbahn, teilweise über die Bäume, spannte das THW bei der Übung im Stadtwald.
 
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