
Die Bahnstrecke durch den Spessart wird eine der wichtigen Verkehrsachsen im Nord-Süd-Verkehr durch Deutschland bleiben. Und irgendwann soll der Abschnitt bei Lohr so ausgebaut werden, dass sich ICE und regionale Züge nicht mehr ins Gehege kommen. Derzeit passieren die ICE von der Nantenbacher Kurve aus Lohr über dieselben Gleise wie der Regionalverkehr. Wenn ein ICE jedoch Verspätung hat, so ist davon auch der regionale Zug betroffen: Er müsste warten, bis der ICE durch ist.
Diese Situation soll entkoppelt werden. Wie und wann, das ist allerdings unklar. In den Unterlagen zur Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Kreistags heißt es: "Seit genau einem Jahr warten wir nun auf konkrete Aussagen der DB, wie diese bei dem Vorhaben weiter vorgehen will. Leider werden diese immer wieder verschoben." In der Ausschusssitzung verdeutlichte Christian Behrendt vom Fahrgastverband die Zusammenhänge. Der Fahrgastverabnd ist in der Regel detailliert informiert und nimmt auch an den Planungen teil. Offenbar macht diese Planungen schwierig, dass sich fünf Teilprojekte räumlich überlagern.
Neubauabschnitt bei Nantenbach
Die Mottgersspange ist vom Tisch. Seit Juni 2014 gibt es ein Dialogforum, in dem beispielsweise Bürgermeister und Planer der Bahn vertreten sind, um eine andere Lösung zu finden. Dieses Forum hat allerdings erst dreimal getagt. Die Bahn hat erste Machbarkeitsüberlegungen für einen Neubauabschnitt zwischen Nantenbach und Wiesthal präsentiert, mit der die Kapazitäten erhöht und die Fahrzeiten im Personenfernverkehr verkürzt werden können.
Zur Entlastung des Mittelrheintals von Güterverkehr ist die Verlagerung bestimmter Güterzugtrassen zwischen Köln und Aschaffenburg vom bisherigen Laufweg über Mainz-Bischofsheim auf die Strecke über Siegen - Wetzlar - Friedberg - Hanau Rauschwald - Großkrotzenburg vorgesehen, was unter anderem Ausbauten im Folgeabschnitt bis Aschaffenburg nach sich ziehen dürfte.
Fahrzeitverkürzungen zwischen Würzburg und Nürnberg sind vorgesehen, was einen Ausbau dieser Strecke erfordert. Zudem sind auf der Strecke Burgsinn - Gemünden - Würzburg - Nürnberg moderate Ausbauten zur Kapazitätssteigerung geplant. Zudem wurde der Bau eines Fernbahntunnels unter Frankfurt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, was erhebliche Auswirkungen auf die Fahrzeiten und die Kapazität im Korridor Hanau – Frankfurt haben wird.