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Lohr
Begeisterung für die Oberkrainer
Nachwuchs aus dem Main-Tauber-Kreis: Die sieben Vollblutmusiker mit der 14-jährigen Gastsängerin Steffanie Hemrich (Mitte) aus Tauberbischofsheim.
Foto: Gisela Büdel | Nachwuchs aus dem Main-Tauber-Kreis: Die sieben Vollblutmusiker mit der 14-jährigen Gastsängerin Steffanie Hemrich (Mitte) aus Tauberbischofsheim.
Gisela Büdel
 |  aktualisiert: 10.10.2019 02:11 Uhr

»He! Saso! Spiel uns eins!« Der Name des gleichlautenden Titels mit »Saso Avsenik und seinen Oberkrainern« ist Programm. 530 Volksmusikfreunde teilen am Freitagabend in der Stadthalle drei Stunden lang die musikalische Leidenschaft der Originale aus dem slowenischen Dorf Begunje, der »Wiege der Oberkrainer«.

Der 28-jährige Saso Avsenik ist der Enkelsohn von Slavko Avsenik, dem Gründervater des legendären Oberkrainersounds. Deutlich spürbar wird, dass sich Saso in seinem Konzert respektvoll vor dem Großvater verneigt. Und so ist es Herzenssache, dass zum Auftakt das weltweit bekannte und von Slavko Avsenik 1954 komponierte »Trompetenecho« erklingt.

Tradition und junges Talent

Reizvoll für den Zuhörer ist die Kombination aus Tradition und jungem Talent, in makellos präzisem Zusammenspiel, zu hundert Prozent live und authentisch. Seit 2009 weist die Erfolgsgeschichte neben jährlich rund 200 Auftritten im In- und Ausland sechs Alben, zahllose TV-Sendungen, drei erfolgreiche Solo-Tourneen und 2017 die erste Goldene Schallplatte auf. Die Musikanten: Saso Avsenik (Akkordeon), Ales Jurmann (Bass/Baritonhorn), Matic Plevel (Rhythmusgitarre), Jan Tamse (Trompete) und Mitja Skocaj (Klarinette).

Ausdrucksstark vertieft Sänger Dejan Zupan im Duett mit Lucija Selak die jeweilige Stimmungslage, basierend auf der natürlichen Ausstrahlung und enormen Spielfreude des Septetts. Verdienten Zwischenapplaus erntet Gast-Solist Gregor Avsenik an der Gitarre, jüngster Sohn von Slavko und Vater von Saso Avsenik. Sein Talent als Ausnahmegitarrist beweist Gregor in den Eigenkompositionen »Melodie für dich« und »Wo bist du, Natasa?« Wahren Gitarrenzauber in atemberaubender Geschwindigkeit zeigt er bei »Musikanten unterwegs«.

Mit 14 auf der Bühne singen

Mal zünftig, mal verträumt mit wechselnder Melodieführung der Instrumente: In der Parade aus über 1000 Titeln erklingen neben der übermütigen Polka »Es ist so schön, ein Musikant zu sein« gefühlvolle Liebeserklärungen in »Der Wind bringt dir mein Lied« und Sasos beschwingter Hochzeitswalzer »Durch die Sonne, durch den Regen«. »Musik ist mein Glück«: Für die Überraschung des Abends, sogar für Mutter und Großeltern, sorgt Steffanie Hemrich aus Tauberbischofsheim: Stilecht gekleidet unterstützt sie in slowenischer Sprache das Gesangsduo. »Ich bin seit meiner Geburt Fan und mit den Avsenik-Klängen aufgewachsen«, beteuert die 14-jährige Schülerin nach ihrem geglückten ersten Auftritt »außerhalb des Wohnzimmers«. Das bunt gemischte Publikum im Alter von acht bis über 90 Jahren weiß den Genuss feiner, handgemachter Volksmusik zu schätzen und feiert seine Idole mit stehenden Ovationen und Bravorufen. Saso Avsenik belohnt die große Zustimmung, die vom »musikalischen Traum« bis zu »höchster Perfektion« reicht, mit drei Zugaben. Darunter ist auf vielfachen Wunsch das »Hirtenlied«, Slavko Avseniks verträumter langsamer Walzer im unverwechselbaren Klarinettensound. Ein Wiedersehen und -hören an gleicher Stelle gibt es am Samstag, den 20. November 2021.

 
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