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Aschaffenburg
"Bedenklich": Landkreis Aschaffenburg ruft Corona-Masken zurück
Das Landratsamt gab im Januar Schutzmasken an Hilfsbedürftige aus. Nun wurden die Bürger zum Umtausch aufgerufen, weil das Modell die geforderten Leistungen nicht erfülle.
Das Landratsamt Aschaffenburg ruft die abgebildeten Schutzmasken gegen Coronaviren zurück.
Foto: Landratsamt Aschaffenburg | Das Landratsamt Aschaffenburg ruft die abgebildeten Schutzmasken gegen Coronaviren zurück.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 12.02.2024 06:03 Uhr

Das Landratsamt Aschaffenburg hat im Januar jeweils fünf Schutzmasken gegen Coronaviren an Empfänger von Sozialleistungen versandt, die der Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt hatte. Nun teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit, dass die rund 30 000 Masken mit dem Namen „Titanium Silver Antibacterial Antiviral Mask“ vorsorglich als bedenklich eingestuft worden seien.

Interne Prüfungen ließen dem Landratsamt zufolge darauf schließen, dass das Produkt die "geforderten Leistungen nicht erfüllt". Auf Nachfrage erklärte das LGL lediglich, dass sich "Hinweise auf eine möglicherweise verminderte Filterleistung ergeben hatten und dadurch möglicherweise der Schutz vor einer Infektion nicht bestmöglich gewährleistet werden kann". Den der Pressemitteilung beigefügten Bildern ist zu entnehmen, dass die Masken den Aufdruck "KN95" aufweisen.

Die Vorderseite der Verpackung der zurückgerufenen Masken.
Foto: Landratsamt Aschaffenburg | Die Vorderseite der Verpackung der zurückgerufenen Masken.

Der berechtigte Personenkreis kann zu den üblichen Öffnungszeiten seines Rathauses die Masken umtauschen. Hierfür reicht die Vorlage der betroffenen Masken oder die Vorlage eines Schreibens aus, das belegt, dass die Person Hilfeleistungen, Asylbewerberleistungen oder Wohngeld bezieht. Darüber hinaus wurden Anschreiben an die betroffenen Hilfebedürftigen versandt, um auf den Umtausch hinzuweisen.

Immer wieder Probleme mit der Qualität

Der Freistaat Bayern hat schon im frühen Pandemieverlauf eine eigene unabhängige Prüfstelle für Schutzgüter beim LGL eingerichtet. Wie das Amt mitteilt, sei dies notwendig geworden, da immer wieder Hersteller Schutzmasken zum Kauf anboten, die nach einer Prüfung wegen mangelnder Qualität abgelehnt werden mussten. Um den erforderlichen Qualitätsanspruch gewährleisten zu können, prüfe das LGL sämtliche Warenanlieferungen und nach und nach auch zuvor beschaffte Maskenbestände. Bei einer solchen Prüfung sei auch die Charge aufgefallen, die nun zurückgerufen wird.

Die Rückseite der Verpackung der zurückgerufenen Masken.
Foto: Landratsamt Aschaffenburg | Die Rückseite der Verpackung der zurückgerufenen Masken.

Ähnliche Rückrufaktionen sind in der Region bislang nicht bekannt. Das Landratsamt Schweinfurt betont auf Anfrage, dass es keine Corona-Schutzmasken des Modells "Titanium Silver Antibacterial Antiviral Mask" an Bedürftige versandt hat. Eine eigene Prüfung anderer Masken-Typen habe das Landratsamt Schweinfurt nicht vorgenommen, so ein Pressesprecher. "Die Masken waren dem Landratsamt Schweinfurt – unmittelbar bevor diese an Bedürftige verteilt wurden – vom Pandemiezentrallager des Freistaates Bayern zur Verfügung gestellt worden." Eine Freigabe wäre dem Pressesprecher zufolge nicht erfolgt, wenn Bedenken oder Zweifel an der Tauglichkeit der Masken bestanden hätten. Auch das Landratsamt Würzburg bestätigt, dass der Landkreis keine Masken des Modells "Titanium Silver Antibacterial Antiviral Mask" ausgegeben hat.

 
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