Der ein oder andere mag sich noch daran erinnern, wie der damalige Mannesmann-Chef Klaus Esser unseren schönen Rexroth und die anderen Mannesmann-Firmen an einen Mobilfunkanbieter verscherbelt und dafür 60 Millionen Mark kassiert hat. Und vielleicht hat der ein oder andere jetzt an den Fall gedacht, als ruchbar wurde, dass der Klinikreferent des Klinikums Main-Spessart zwar entlassen wird, ihm sein Gehalt aber noch ein Jahr lang weiter gezahlt wird – und das liegt immerhin über dem des Landrats, mithin über 8000 Euro.
Die Dimensionen sind nicht ganz die gleichen, aber die Botschaft schon: Wer hat, dem wird gegeben, wer eine bestimmte Position hat, der fällt weich, sehr weich. Auch Abgeordnete, die gefehlt haben, müssen bekanntlich nicht unbedingt um die Finanzierung ihres Lebensabends bangen.
Bei einem solchen Gehalt sollte man meinen, dass es kein Problem sein dürfte, schnell einen Nachfolger für den geschassten Klinikreferenten zu finden. Aber weit gefehlt. Im Gegenteil scheint es eine ganz schwierige Kiste zu sein, überhaupt jemanden zu finden. Wer will schon so viel Geld? Jetzt hat der Kreistag deshalb für 21 000 Euro eine Firma beauftragt, dem Landkreis doch bitte dabei zu helfen, die Stellenausschreibung so zu formulieren, dass sich auch jemand bewirbt. Jetzt steht da sicher nix von irgendwelchen Widerborsten aus Hädefeld, die die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt haben, drin.
Nein, im Regen stehen gelassen wird man ab einer gewissen Position und Gehaltsklasse nicht. Aber wer wird das andererseits dieser Tage überhaupt? Es regnet ja kaum noch. Das bisschen, was es jetzt dieses Wochenende tröpfelt, macht das Kraut wahrlich nicht fett. Da könnte es glatt passieren, dass Besitzer schöner englischer Rasen bald aufgefordert werden, diese nicht mehr zu sprengen. Oder sie einmal richtig zu sprengen und dann stattdessen was für die Bienen anzupflanzen. Zumutungen sind das, das ist der Wahnsinn. Ein feuchtes Wochenende wünscht deshalb Euer Bayerstürmer