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LOHR
Bayerstürmer: Anarchie ist machbar
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 28.03.2018 02:42 Uhr

War eine sehr unterhaltsame Stadtratssitzung am Mittwoch mit vielen bunten Themen und teilweise fantastischen Entscheidungen. Da wurde ein Wasserpreis festgelegt, der deutlich unter der angeblich zwingend erforderlichen gesetzlich vorgeschriebenen Kostendeckung liegt. Aber was soll's: Anarchie ist machbar, Frau Nachbar!

Ganz wunderbar war auch die Diskussion, ob der Stadtstrand, den die Stadt Lohr im Jahr 2019 ermöglichen möchte, falls sie einen Betreiber findet, südlich der Kaibachmündung, am Mainufer Sendelbach, auf der Landzunge an der Lohrmündung oder im Freibad verwirklicht werden sollte. Meine Meinung: Wenn schon ein Stadtstrand, dann in der Stadt und nicht am Stadtrand; sehr schön wäre ein Stadtstrand vor der Stadthalle, wobei das dann genaugenommen ein Stadthallenstrand wäre. Aber pfeif drauf, Anarchie ist, wie wir ja bereits wissen, machbar.

Anarchische Verhältnisse erwarten einige Stadträte übrigens durch die geplante einjährige Totalsperrung der Alfred-Stumpf-Straße wegen der Brauereigeländebebauung. Aber auch hier gilt: Machbar isses schon.

Seit Jahren ist festzustellen, dass viele Menschen, anders als von der natürlichen Ordnung vorgesehen, in die Breite gehen. Als Folge davon sind auch die Autos immer breiter geworden, die nun kaum noch auf die Parkplatzstellplätze passen. Doch die Stadt schafft jetzt Abhilfe, und macht auch die Stellplätze breiter. Dann hat alles wieder seine Ordnung.

Es gibt allerdings auch noch den Fall, dass Leute, wenn sie nachts aus der Kneipe kommen, so breit sind, dass der Lohrer Gassen viel zu eng für sie sind. Das hat dann schon wieder was mit Anarchie zu tun.

So, und jetzt kommen wir zu einem ganz persönlichen Kapitel. Wie ihr ja alle wisst, wohne ich im schönsten Gebäude der Stadt, diesem imposanten Turm, der seit vielen Jahren an den Wochenenden in helles Licht gerückt wird. Heute Abend allerdings sollen die Scheinwerfer eine Stunde lang ausgeschaltet werden, weil Earth Hour ist und ein Signal in Sachen Energiesparen und Klimaschutz gesetzt werden soll.

Keine Ahnung, ob solche Signalaktionen irgendetwas bewirken, schaden tun sie auf jeden Fall nicht. Zumindest, solange irgendwelche Anarchisten nicht auf die Idee kommen, während der Earth Hour bei voller Fahrt die Autoscheinwerfer auszuschalten... (wde)

 
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