(josch) Die Brauerei Bayer, seit 115 Jahren bekannt für süffiges Bier, wird ihren Gerstensaft nicht mehr in den Mauern der kleinsten Stadt Bayerns brauen. Das Bier wird künftig in der Thüngener Burgbrauerei „Herzog von Franken“ entstehen. Allerings: Braumeister Andreas Bayer wird zusammen mit seinem Auszubildenden persönlich vor Ort nach eigenem Rezept und mit den bekannten Zutaten brauen. So bleibt gewährleistet, dass die Brauerei Bayer auch echtes Bayer-Bier produziert.
Einen Qualitätsverlust durch das Thüngener Wasser befürchtet Andreas Bayer nicht. In Thüngen werde seit jeher ein ausgezeichnetes Bier gebraut, also sei das Wasser genau so geeignet wie das Rothenfelser sagt der Braumeister, der auch nicht an die Schließung des „Bräustübles“. Er werde Gastronomie und Privatkunden wie bisher beliefern. Auch am Preis werde sich nichts ändern.
Seinen ersten Sud will Andreas Bayer voraussichtlich schon diese Woche in Thüngen brauen. Seit Beginn des Jahres transportierte er das das in Rothenfels gebraute Bier in die Arnsteiner Brauerei Bender. Dort wurde es dann abgefüllt.
Die Rentabilität der Brauerei sei aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften stark in Frage gestellt worden. Die Behörden achten laut Bayer verstärkt darauf, dass die neuesten Richtlinien der Europäischen Union peinlichst genau umgesetzt werden. Die Liste der Forderungen sei lang und für kleine Betriebe kaum zu erfüllen. Ein Defekt an der Flaschenwaschanlage habe die in vierter Generation betriebenen Brauerei zudem vor große finanzielle Probleme gestellt. Der Jahresausstoß von rund 2000 Hektoliter lasse keine raschen Investitionen zu.
Ändern wird sich nun auch das Etikett, allerdings nur im Format, weil die Flaschen gleich in Thüngen etikettiert werden können. Die Schlossbrauerei Thüngen gehört zur Brauerei Bender Arnstein. Geschäftsführerin in Dr. Susan Schubert. Sie besitzt auch eine Malzfabrik in Schweinfurt.