
Seit Ende September schon finden an der Würzburger Straße Bauarbeiten statt. Die Marktheidenfelder Ortsdurchfahrt ist dadurch von Hausnummer 1 bis Hausnummer 16 gesperrt. Zufahrt haben dort nur Notdienstfahrzeuge der Polizeiinspektion Marktheidenfelds. Die Bauarbeiten zur Sanierung der Würzburger Straße sollen voraussichtlich bis Juli 2024 andauern. Was bedeutet das für Anwohner, Unternehmen, den Nahverkehr und die Polizei?
Was halten die beeinträchtigte Unternehmen von der blockierten Straße?
"Wir haben keine Beschwerden", berichtet Elke Böhme aus der Praxis für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderkardiologie an der Würzburger Straße 16. Das Blumengeschäft Carl in der Hausnummer 8 kann auch über den Lohgraben erreicht werden. "Wir rechnen damit, dass Laufkunden weniger werden. Jedoch haben wir unsere Stammkunden, die uns treu bleiben", sagt Angestellte Daniela Hoh. Steuerberater Bernd Roth, der sein Büro in der Hausnummer 5b betreibt, hat hingegen keine Laufkunden und somit keine Probleme durch die Umleitung. Karsten Richter, Geschäftsführer der Haustechnikfirma in der Hausnummer 3 sagt: "Die Baustellenfirma bemüht sich, dass alles zufrieden funktioniert – top."
Ist der Busverkehr beeinträchtigt?
Auch die Linienbusse, die von und nach Würzburg und Lengfurt fahren, sind von der Baustelle beeinträchtigt. "Alle Busfahrer wurden über die Bauarbeiten rechtzeitig informiert und angewiesen, die Umleitungen zu nutzen. Wir haben keine Beschwerden. Verspätungen von maximal drei bis fünf Minuten kann es geben", sagt Matthias Vornwald-Grasmann, Geschäftsführer der Grasmann Reisen GmbH. Gosbert Roth von der Auro-Reisen GmbH Linien, sagt: "Die Sperrung der Ortsdurchfahrt betrifft uns indirekt, weil die Stadt jetzt überfüllter ist. Hauptsächlich zwischen sieben und acht Uhr morgens merkt man das Verkehrschaos, das in der Innenstadt entsteht."

Was halten die Einwohner rund um der Baustelle vom Verkehr?
"Es ist anstrengend und deutlich lauter geworden", sagt Anwohner Christian Schwab über den zusätzlichen Verkehr in der Friedensstraße. "Autos und LKWs fahren jetzt über die Friedenstraße als Abkürzung. Sie fahren teilweise schneller als sie dürfen. Oftmals befahren sie sogar den roten Gehweg." Das ist auch deshalb gefährlich, weil die Friedensstraße von vielen Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule genutzt wird. "Fahrer, die sich nicht mit der Fahrordnung der Nachbarschaft auskennen, fahren sogar entgegen der Einbahnstraße", beobachtet er.
"Der Verkehr ist zu 100 Prozent mehr geworden", sagt Ralph Van Gülick, Anwohner der Kreuzbergstraße. Die Kreuzbergstraße war schon immer eine Durchfahrtsstraße, jetzt aber kommen noch die auswärtigen Fahrzeuge dazu. "Tagsüber hört man deutlich mehr Verkehr."

Was berichtet die Polizei über der blockierten Straße?
Die Polizei hat im Vorfeld schon mehrere Gespräche mit der Stadt Marktheidenfeld, dem Bauunternehmen und dem Straßenbauamt geführt, sodass immer eine Zufahrt der Notdienst-Fahrzeuge zur Polizeiwache gewährleistet ist.
Die erste Woche sei eine Umstellung gegen alle Gewohnheiten gewesen, sagt Polizeidienststellenleiter Michael Zimmer. "Aber im Großen und Ganzen läuft es sehr gut. Bisher kamen keine Beschwerden von Bürgern. Unfälle diesbezüglich gab es auch nicht", so Zimmer.
"Stau kann unter Umständen jedoch trotzdem entstehen." Die Polizei betont, dass es in jeder Situation verboten ist, Gehwege und Fußgängerzonen zu befahren. Die offizielle Umleitung ist der Äußere Ring und nicht die Friedenstraße. Passanten haben beobachtet, dass Fahrzeuge direkt vor der Absperrung geparkt haben – das ist jedoch nicht zulässig. "Bis zur Baustelle gilt die Straßenverkehrsordnung für jedermann", sagt Zimmer.
Die Polizei ist bei Fragen unter Tel.: (09391) 9841-0 erreichbar.