Der Gemeinderat hat mit 7:2 Stimmen den Auftrag für eine geotechnische Untersuchung mit Bodengutachten für die Gewerbegebiete in beiden Gemeindeteilen und den geplanten Ringschluss für die Wasserleitung vergeben. Hintergrund ist das Bauvorhaben der Mainfränkischen Werkstätten im Gewerbegebiet Nantenbach.
Nach den Worten von Bürgermeister Karlheinz Albert ergibt es keinen Sinn, die drei Objekte einzeln untersuchen zu lassen. Er habe drei Angebote eingeholt. Wirtschaftlichster Anbieter sei die Firma Geotechnik Dr. Rimpel GmbH in Gochsheim mit knapp 6800 Euro.
"Haben wir die Ringleitung formal schon beschlossen?", wollte Artur Krimm wissen. Laut Albert gibt es bislang nur eine Vorplanung. Es sei aber sinnvoll, die Wasserleitung gleich mit untersuchen zu lassen, wenn der Gemeinderat schon die geotechnischen Untersuchungen für die Gewerbegebiete in Auftrag gebe.
Vorstellung im April oder Mai
Johannes Rauch hätte "gerne etwas mehr Informationen zur Planung". Die Pläne seien in Auftrag gegeben, im April und Mai würden sie durch die beauftragten Büros dem Gemeinderat vorgestellt, erwiderte der Bürgermeister. Die Baupläne für die Mainfränkischen Werkstätten lägen noch beim Landratsamt.
Es gebe noch Abstimmungsbedarf mit den Plänen für den Ringschluss, was die Wasserleitung angehe. Auch die Abwasserbeseitigung und der Straßenbau müssten noch geklärt werden. "Vorher können wir noch keine exakten Zahlen nennen", so Albert. "Wir brauchen die geotechnischen Untersuchungen, vorher dreht sich kein Rädchen."
Markus Kübert wunderte sich, dass diese Grundlagenerkundung nicht schon früher gemacht wurde. Er wolle schon vorher wissen, wohin finanziell "die Reise geht". Gegen die Auftragsvergabe stimmten Rauch und Krimm.
Befreiungen zugestimmt
Ferner lag dem Gemeinderat ein Antrag der Mainfränkischen Werkstätten auf isolierte Befreiungen von Festsetzungen des Bebauungsplans in Nantenbach vor. Die Notwendigkeit hat sich laut Bürgermeister beim Genehmigungsverfahren durch das Landratamt ergeben. Es handle sich um das unterirdische Pelletslager und den neuen Standort für die geplante Trafostation.
Das Pelletslager werde einen halben Quadratmeter zu groß, um genehmigungsfrei zu sein, sei von außen aber gar nicht sichtbar. Die Trafostation solle so nahe wie möglich an die Nantenbacher Straße gerückt werden. Die isolierten Befreiungen erteilte der Gemeinderat einstimmig.
Bis zu zehn Millionen Euro
Die Mainfränkischen Werkstätten wollen in Nantenbach auf dem Grundstück neben der Lackiererei Zimmermann bis zu zehn Millionen Euro investieren. Als Ersatz für die Niederlassung in Gemünden, die aufgegeben wird, sollen zwei Werkstätten und eine Tagesförderstätte entstehen. 120 Mitarbeiter sollen in den Werkstätten beschäftigt sein. Die Tagesförderstätte wird 18 Plätze haben. Dazu kommen mindestens noch einmal 50 Beschäftigte als Betreuer und in der Verwaltung.