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Karlstadt
Bauausschuss des Landkreises Main-Spessart: Sind einige Kreisstraßen in Main-Spessart für heutige Autos zu schmal?
Der Kreishaushalt 2024 sieht 5,5 Millionen Euro Investitionen für Tiefbau bei den Kreisstraßen und 1,8 Millionen Euro für ihren Unterhalt vor.
Im Herbst 2021 versetzte eine Fachfirma mit einem Rundspaten insgesamt acht Bäume entlang der Kreisstraße MSP 1 zwischen Altbessingen und Schwebenried, weil diese ausgebaut werden soll. Jetzt plant der Landkreis Main-Spessart zusätzlich mit einem Radweg.
Foto: Dorothea Fischer | Im Herbst 2021 versetzte eine Fachfirma mit einem Rundspaten insgesamt acht Bäume entlang der Kreisstraße MSP 1 zwischen Altbessingen und Schwebenried, weil diese ausgebaut werden soll.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 10.02.2024 02:45 Uhr

Die im Bauausschuss des Landkreises Main-Spessart vorgestellten Investitionen in die Kreisstraßen betreffen vor allem die Strecke zwischen Altbessingen und Schwebenried (MSP 1), die einen Radweg bekommen soll, und die Umgehung Steinfeld (MSP 12, Planung und Grunderwerb) mit je einer Million Euro, sowie der Ausbau der Ortsdurchfahren Neuhütten (MSP 21, 500.000 Euro) und Retzbach (MSP 7,eine Million Euro).

Insgesamt stehen 21 Projekte an, deren Gesamtkosten sich auf 5,52 Millionen Euro in diesem Jahr belaufen soll. Nach Abzug der Zuschüsse beträgt der Eigenanteil des Landkreises 3,42 Millionen Euro. Der Ausschuss für Bauen und Energie empfiehlt dem Kreistag einstimmig, den Teilhaushalt Tiefbau zu beschließen.

Felssicherungen, Straßenbelag und Bodenuntersuchungen

Bei Pflochsbach muss die Felssicherung in nicht sanierbaren Bereichen erneuert werden. Dafür sind 400.000 Euro eingeplant. Die Straße zwischen Lohr, Sendelbach und Pflochsbach soll für 500.000 Euro eine Deckenverstärkung erhalten. In Planung befindet sich die Ortsdurchfahrt Trennfeld (MSP 38) in Richtung Rettersheim. Die Ausführung im zweiten Halbjahr soll 180.000 Euro kosten. Neu im Investitionsprogramm sind 25.000 Euro für Bodenuntersuchungen eines zweiten Bauabschnitts der Strecke Wiesthal/Habichsthal (MSP 21).

In die Liste der 14 Kreisstraßen-Projekten ab 2025 mit voraussichtlich 22,5 Millionen Gesamtkosten wurden die Straßen nach Halsbach (MSP 15, 800.000 Euro) und Hafenlohr (MSP 26, 900.000 Euro) neu aufgenommen.

Krämer: Straßen des Landkreises sind standardmäßig sechs Meter breit

Kreisrat Theo Dittmaier (CSU) führte aus, viele Kreisstraßen seien für heutige Geländewagen (SUV) zu schmal. Markus Krämer, Leiter der Bauabteilung, sagte dazu, bei Straßen mit 5,5 Meter Breite (neuer Ausbaustandard sind sechs Meter) würden die Kurveninnenseiten befestigt. "Die Kreisstraßen sind nicht unbedingt das Problem", fand Walter Heußlein (CSU). Er verwies auf Staatsstraßen und bezeichnete die Strecke zwischen Birkenfeld und Zellingen als sehr gefährlich. Das Limit von Tempo 70 nütze wenig, weil zu Stoßzeiten gefährlich überholt werde.

In den Kreisbauhöfen in Karlstadt und Lohr sollen zwei geleaste Truppfahrzeuge ersetzt werden. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge mit Kofferaufbau, die aufgelastet wurden, um schwere Arbeitsgeräte und Anhängelasten zu transportieren. In sechs Jahren fielen 68.000 Euro für Reparaturen und Wartung an.

Neue Fahrzeuge für Kreisbauhöfe Karlstadt und Lohr

Ersetzt werden sollen sie durch robustere 7,5-Tonnen-Lastkraftwagen. Ein Kauf für je 150.000 Euro soll günstiger als Leasing sein. Für 125.000 Euro wird das Heckmähgerät eines Fendt-Traktors durch ein Kombimähgerät ersetzt. Es war schon im Haushaltes 2023 eingeplant und ist bestellt, wird aber erst dieses Jahr geliefert. Der Betrieb des Fuhrparks inklusive Leasing von Fahrzeugen und Geräten kostet 520.000 Euro, hier wird einer von drei Unimogs ersetzt.

Im Ergebnishaushalt für den Straßenunterhalt sind Deckenbaumaßnahmen und eine Kanalsanierung für 435.000 Euro vorgesehen, und zwar auf der Kreisstraße MSP 11 bei Karlburg bis zur Staatsstraße sowie auf der MSP 1 zwischen Hundsbach und Obersfeld und von Obersfeld bis zur Sportplatzzufahrt. Für Ingenieurbauwerke sind 75.000 Euro eingeplant, vor allem zur Instandsetzung von verrosteten Geländern, aber auch zur Überprüfung der Mainbrücke Lengfurt in Sachen Schiffsstoß.

Für den Winterdienst mit 280.000 Euro gerechnet

Für den Winterdienst werden 280.000 Euro Aufwendungen angesetzt. Das Rechnungsergebnis des Winters 2022/23 betrug 298.000 Euro sowie weiteren 100.000 Euro an Einnahmen für das Räumen von Teilstrecken benachbarter Landkreise und Staatsstraßen. Im vergangenen Winter wurden 991 Tonnen Salz ausgebracht, moderne Streufahrzeuge und Feuchtsalz verringern die nötige Menge. Die Lagerkapazität des Landkreises beträgt 2200 Tonnen.

Nach dem Sachstand bei der Abrechnung der Mainbrücke Gemünden fragte der neue Kreisrat Helmut Rützel (AfD). Wie Markus Krämer erklärte, wurde die Brücke 2017 in zwei Losen ausgeschrieben und vergeben. Insgesamt seien derzeit 24,37 von 25,47 Millionen Euro abgerechnet. Die Vorlandbrücke ist eine Spannbetonkonstruktion, hier einigten sich der Landkreis und die Baufirma Adam Hörnig (Aschaffenburg) im Dezember 2023, wobei es noch um 105.000 Euro gegangen sei.

Die eigentliche Mainbrücke wurde als Stahl-Verbund-Konstruktion von einer Arbeitsgemeinschaft mit einer österreichischen Firma gebaut. Es werde noch um eine Summe von 877.000 Euro zuzüglich 7000 Euro Anwaltskosten gestritten. Die Arbeitsgemeinschaft reichte am 20. Dezember 2023 Klage ein. Im Haushalt werden 500.000 Euro für ausstehende Kosten vorgesehen.

 
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