
Nanu, da wird schon wieder gefräst und ausgebessert? Diese Frage könnte sich in den vergangenen Tagen so mancher Autofahrer in Steinbach gestellt haben. In der dortigen Ortsdurchfahrt sind aus dem erst vor einigen Jahren erneuerten Fahrbahnbelag etliche Flächen herausgefräst.
In der Sitzung des Stadtrates am Montagabend waren dazu kritische Stimmen aufgekommen. Brigitte Riedmann (Freie Wähler) mahnte, dass man bei 2021 anstehenden Arbeiten in der Rechtenbacher Straße auf eine qualitativ bessere Arbeit achten solle, um Reparaturarbeiten wie in Steinbach nach recht kurzer Zeit zu vermeiden. Auch Stadtwerkeleiter Otto Mergler sprach mit Blick auf die Schäden in Steinbach von einem Ärgernis. Derlei Schäden nach nur wenigen Jahren seien "unmöglich".
Flüsterasphalt eingebaut
Beim zuständigen Staatlichen Bauamt in Würzburg beurteilt man den Fall anders. Stefan Schwab, der stellvertretende Abteilungsleiter für Main-Spessart, erklärte auf Anfrage dieser Redaktion, dass die aufgetretenen Schäden zu erwarten gewesen seien. Er begründet dies so: Vor sechs oder sieben Jahren sei die Steinbacher Ortsdurchfahrt von Lohr kommend bis zur Buchenbachbrücke komplett erneuert worden, auch weil die Stadt Kanäle ausgetauscht habe. Dabei sei Flüsterasphalt eingebaut worden.
Das Staatliche Bauamt habe damals entschieden, die Ortsdurchfahrt auch im weiteren Verlauf mit diesem Asphalt auszustatten. Da in diesem Bereich keine Kanalarbeiten anstanden und auch die Entwässerungsrinne noch intakt gewesen sei, habe man aus Kostengründen entschieden, nur die Fahrbahndecke zu sanieren, den Unterbau jedoch unangetastet zu lassen.
Dass an der erneuerten Fahrbahndecke nach einigen Jahren wieder Schäden in Form von Rissen und Ausbrüchen auftreten, sei angesichts der Verkehrsbelastung der Steinbacher Ortsdurchfahrt normal, so Schwab. Es handle sich nicht um Pfusch am Bau, sondern um Verschleiß. Mit den Ausbesserungsarbeiten wolle man nun verhindern, dass diese Schäden noch größer werden.
In den vergangenen Tagen habe man die betroffenen Stellen abgefräst. Bis spätestens Ende der Woche sollen die Flächen neu asphaltiert sein, so Schwab.