zurück
Triefenstein
Bau des Funkturms noch nicht in trockenen Tüchern
Günter Reinwarth
 |  aktualisiert: 22.07.2021 02:15 Uhr

Noch ist der Bau eines 30 Meter Funkturms nicht in trockenen Tüchern. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung, die Bürgermeisterstellvertreterin Karin Öhm für die auf einer Fachtagung weilenden Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock in der Trennfelder Triefenstein-Halle leitete, stand das brisante Thema nur als "Bekanntgabe" und nicht als Beschlussfassung auf der Tagesordnung.

Karin Öhm informierte das Gremium von einer Unterschriften-Liste, die die Gemeindeverwaltung von "Anwohnern bzw. Nachbarn" des geplanten Funkmast-Standorts erhalten hatte. Über den Inhalt dieser Liste wurden im öffentlichen Teil der Trennfelder Sitzung keine Angaben gemacht. Die Rede war nur von Verhandlungen eines Grundbesitzers mit der Telekom. Diese sei aufgefordert worden, den Standort für den Stahlgittermast auf dem Betriebsgelände der Firma Götz "zu überdenken und zu stoppen".

Luftbild und Lageplan stimmten nicht überein

Von Telekom-Mitarbeiterin Jennifer Pohl war dem Gemeinderat in der Mai-Sitzung mitgeteilt worden, dass es Versorgungslücken im ländlichen Bereich gibt. Deswegen wolle man "das beste Netz zur Verfügung stellen was geht". Pohl verteidigte den Standort für einen Stahlgittermast auf dem Gelände der Firma Götz in Trennfeld. Auf der linken Main-Seite sei funktechnisch ein Mast nicht möglich. Die eigentliche Genehmigungsbehörde sei im übrigen das Landratsamt Main-Spessart, machte Pohl deutlich. Der am Rande des Betriebsgeländes in Trennfeld favorisierte Standort hatte wegen seiner Lage im Wohngebiet auch nicht die Zustimmung im Gemeinderat gefunden.

Parallel zu der in der Unterschriftenliste genannten Forderung über einen Stopp der Verhandlungen mit der Telekom hat neuerdings die Gemeindeverwaltung nach Rücksprache mit dem Landratsamt Main-Spessart den Beschluss über das in der letzten Sitzung in der Homburger Schlossscheune erteilte gemeindliche Einvernehmen aufgehoben. Zweite Bürgermeisterin Karin Öhm informierte jetzt den Gemeinderat, warum das Kommunalrecht die Aufhebung des Einvernehmens ermöglicht habe: In der Bauantragsmappe habe das Luftbild mit dem Lageplan nicht überein gestimmt.

Neue Gespräche mit dem Grundbesitzer

Karin Öhm sagte in der Sitzung ihren Kolleginnen und Kollegen in der Trennfelder Halle, wie es jetzt weiter geht. Wenn dem Landratsamt von der Telekom die korrigierten Unterlagen vorlägen, solle über den Bauantrag erneut beraten und dieser anschließend für eine Beschlussfassung auf die Tagesordnung einer Sitzung des Gemeinderates gesetzt werden.

Man darf also gespannt sein, wo der der Stahlgittermast, vor dem Hintergrund der jüngsten Gespräche zwischen Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock und der Telekom, gebaut wird. Auch mit dem Grundbesitzer, auf dessen Eigentum der Funkmast geplant war, hat es neue Gespräche gegeben, "um noch einmal über das Thema "Suchkreis-Alternative verhandeln zu können", heißt es in der Sitzungsvorlage der Gemeindeverwaltung.

Es bleibt spannend, von wo künftig für das weitere Umland (einschließlich Mainschleife und Autobahn) die zentralen Funkstrahlen aus dem Äther kommen werden. Der bisherige Standort auf den Türmen des Klosters Triefenstein soll aus Brandschutz-Gründen still gelegt werden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Triefenstein
Günter Reinwarth
Bau
Bauanträge
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Deutsche Telekom AG
Funktürme und Sendetürme
Kommunalrecht
Kommunalverwaltungen
Stadträte und Gemeinderäte
Standorte
Tagesordnungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top