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Karlstadt
Barocker Kunstgenuss für alle Sinne
Ein stimmungsvoller Abend mit bester Musik des virtuosen Moenus Bläser Ensemble aus Würzburg erlebten die Besucher im Pfarrgarten von St. Andreas.
Foto: Günter Roth | Ein stimmungsvoller Abend mit bester Musik des virtuosen Moenus Bläser Ensemble aus Würzburg erlebten die Besucher im Pfarrgarten von St. Andreas.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 11.07.2019 02:11 Uhr

Einen würdigen und hochkarätigen Auftakt der diesjährigen Reihe "Musik in Historischen Häusern und Höfen" erlebten die - meist älteren - Besucher im gut besetzten Pfarrgarten von Sankt Andreas. Das "Moenus BläserEnsemble aus Würzburg präsentierte Kammermusik aus Spätbarock und Klassik. Durchs Programm führte dabei außergewöhnlich kompetent und charmant Katja Sieg.

Musik vom "Moenus", dem Main, mit zwei Klarinetten (Bernhard Sieg und Waldemar Press) sowie einem Fagott (Mui Kita), dazu ein lauschiger Sommerabend und das bezaubernde Ambiente des Pfarrgartens, bereiteten einen Kunstgenuss für alle Sinne. Das Trio hatte ein buntes Programm mit Werken bekannter Komponisten wie Mozart, Bach und Händel mit dabei, aber auch Kostproben von solchen aus der scheinbar zweiten Reihe: Johann Christof Faber, Franz Xaver Duschek oder Mykola Lysenko.

Wie von der Moderatorin versprochen konnten die Besucher eintauchen in eine Zeit, in der die Menschen noch viel mehr auf ihre eigenen Sinne hören mussten, als es heute der Fall ist. Durch die geschickten Ansagen und die netten Anekdoten wurde man auch aufmerksam auf die Vielzahl von kleinen Nuancen, die ansonsten womöglich so gar nicht wahrgenommen worden wären, auf die es aber so oft in Wirklichkeit ankommt.

Da waren die Fughetti, die kleinen Fugen 1 und 2 von Georg Friedrich Händel, oder im Gegensatz dazu die großen Klänge des Johann Sebastian Bach, der ja als der Barockkomponist schlechthin gilt. Quasi als musikalische Ergänzung der zeitgenössischen Architektur mit wuchtigen, hoheitlichen Palästen. Von ihm gab es ein Preludium in Es, ein Andante aus der Sonate F-Dur und eine Fuge c-Moll.

Wenig bekannt, aber eindrucksvoll die Kompositionen von Johann Joachim Quantz, einem Künstler, der selbst elf Saiteninstrumente beherrschte, eine Flötenschule erarbeitete und die Ästhetik sowie Formenvielfalt des ausgehenden Spätbarock mit prägte. Von ihm spielte das Trio zwei anmutige Suiten, für die es vor der Pause lang anhaltenden Beifall gab. Vergnüglich war die kleine Geschichte der Moderatorin, über diesen "Vollblutmusiker, der sich auch von damaligen Widrigkeiten wie Stadtbränden und nicht zuletzt auch einer herrischen und tyrannischen Ehefrau nicht davon abhalten ließ, seiner musikalischen Berufung nachzugehen."

Natürlich durfte der Superstar des Spätbarocks, Wolfgang Amadeus Mozart, nicht fehlen. Der Lebemann liebte die schönen und manchmal auch lasterhaften Genüsse, weil sie ihm Spaß machten. Und dafür seien sie schließlich da, die kleinen und großen Freuden des Lebens, meinte er. Das "Moenus Bläser-Ensemble" aber beschränkte sich auf die musikalischen Genüsse mit einem traumhaften Divertimento N5 in fünf Sätzen und dem zarten Kanonischen Adagio, K. 410.

Als Zugabe hörten die Gäste noch ein Allegro in B-Dur von Ludwig van Beethoven.

 
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