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KARLSTADT
Barocke Musik mit eigenem Klang
Triosonaten der Barockzeit in der besonderen Instrumentalisierung für Holzblasinstrumente trugen die Musiker (von links) Waldemar Press (Klarinette), Waldemar Ginsburg (Oboe) und Bernhard Seelbach (Orgelpositiv) in der Stadtpfarrkirche Sankt Andreas in Karlstadt vor.
Foto: Josef Riedmann | Triosonaten der Barockzeit in der besonderen Instrumentalisierung für Holzblasinstrumente trugen die Musiker (von links) Waldemar Press (Klarinette), Waldemar Ginsburg (Oboe) und Bernhard Seelbach (Orgelpositiv) in ...
Josef Riedmann
 |  aktualisiert: 06.08.2016 03:30 Uhr

In einer kurzweiligen Abendmusik unter dem Titel „Holzbläser & Orgel“ erklangen in der Kirche St. Andreas in Karlstadt Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen. Waldemar Ginsburg an der Oboe, Waldemar Press an der Klarinette und Bernhard Seelbach am Orgelpositiv ließen in dieser nicht alltäglichen Besetzung Kompositionen der Musikepoche des Barock in der Kirche erklingen.

Bernhard W. Seelbach, Regionalkantor und Kantor von St. Andreas, meinte in seiner Einführung, die besondere Instrumentierung von Holzbläsern und Orgel passe wunderbar in die Karlstadter Stadtpfarrkirche mit seiner erlesenen Akustik. Die vorgetragenen Werke waren ursprünglich für diverse andere Musikinstrumente geschrieben und entwickelten in der Bearbeitung für die beiden Holzblasinstrumente einen eigenen harmonisch dichten Klang.

Von Johann Sebastian Bach (1685-1750) erklang zu Beginn das Adagio aus der Triosonate in G-Dur (BWV 1039). Ursprünglich für zwei Flöten und Basso continuo geschrieben, ergab die Bearbeitung für Oboe und Klarinette eine klanglich ausgewogene Komposition, ausdrucksstark und kraftvoll vorgetragen von den Bläsern. Das Orgelpositiv, eine Truhenorgel mit drei Registern, ergänzte mit dem sich wohltuend unterordnenden Generalbass den Vortrag.

Auch die viersätzige Triosonate „L?Apothéose de Lully“ des französischen Komponisten François Couperin (1668-1733) war ursprünglich für zwei Violinen komponiert. Ein Wettstreit zwischen französischem und italienischem Musikgeschmack soll, so die Intention der Komposition, zur Vollkommenheit der Musik führen. Auch der Italiener Arcangelo Corelli (1653-1713) ist für seine Triosonaten bekannt. Die drei Virtuosen boten von ihm eine feierliche Sarabanda und ein von tänzerischen Motiven geprägtes Minuetto.

Aus der Triosonate G-Dur des belgisch-französischen Komponisten Jean-Baptiste Loeillet (1688-1720) erklang das getragene Grave und das lebhafte Allegro. Johann Joachim Quantz (1697-1773) war der Flötenlehrer des Preußenkönigs Friedrich II. und schrieb für den Monarchen hunderte Solokonzerte, Flöten- und Triosonaten. Aus einer Triosonate brachten die Musiker zwei Sätze zu Gehör. Mit einem Andante von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) steuerten die Künstler noch eine Zugabe bei.

Bernhard Seelbach hat mit den beiden Holzbläsern in Würzburg bereits Konzerte gegeben. Waldemar Ginsburg an der Oboe wohnt inzwischen in Hamburg, Waldemar Press kommt aus Würzburg. Das virtuose Spiel der beiden Bläser bestimmte den Vortrag. Beide hatten fast ununterbrochen ihre Stimme zu spielen. Trotz der Anstrengung interpretierten die Holzbläser ihre Parts sicher, ausdrucksstark und melodiös. Seelbach gab am Orgelpositiv unaufdringlich und unterstützend Struktur und Begleitung. Langer Beifall der Zuhörer.

 
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