Die Abteilung Ballett und Moderner Tanz des TSV Lohr löst sich auf. Hintergrund ist die Kündigung der langjährigen Trainerin Cornelia Hoffmann. Dem Vorstand des Gesamtvereins und der Abteilungsleitung ist es nicht gelungen, für sie einen Ersatz zu finden.
Die Kündigung Hoffmanns Ende September "war für uns überraschend", sagte Carmen Burk im Gespräch mit der Redaktion. Burk ist eine der drei gleichberechtigten Vorstände des TSV Lohr. Nach Informationen der Redaktion möchte Hoffmann in ihrem Wohnort Urspringen ein eigenes Ballettstudio eröffnen.
Hoffmann selbst wollte sich auf Anfrage zu ihrem Weggang vom TSV Lohr nicht äußern: "Derzeit möchte ich dazu nichts sagen." Ihr Schritt sei "ganz aus der persönlichen Sicht heraus" geschehen. Laut Carmen Burk gab es keinen Streit hinter den Kulissen.
Intensive Bemühungen
Ende September hatte die Abteilung Ballett und Moderner Tanz somit zwei Probleme. Wegen des Corona-Lockdowns im vorigen Jahr ohne sportliches Angebot war ihre Mitgliederzahl nach Burks Angaben bereits "drastisch zurückgegangen", um etwa 100 Personen. Nun hatte sie ihre einzige Trainerin verloren.
"Wir haben uns mit der Abteilungsleitung zusammengesetzt und uns auf die Suche nach einer Nachfolgerin gemacht", berichtete Burk. Trotz intensiver Bemühungen sei das nicht gelungen. Der Verein habe Anzeigen geschaltet und sogar beim Mainfranken-Theater in Würzburg angerufen.
Mit einer Interessentin seien Gespräche geführt worden. Man könne es ihr nicht übel nehmen, so Burk, dass sie wegen der unsicheren Lage in der Corona-Pandemie letztendlich abgesagt habe: "In der momentanen Situation findest du niemanden." Somit führe an einer Auflösung der Abteilung kein Weg vorbei, weil sie ihren Mitgliedern kein Sportangebot machen könne.
Die eingeräumte Möglichkeit der Kündigung, die Frist sei bis Montag, 20. Dezember, verlängert worden, hätten bereits viele Mitglieder genutzt. Die Co-Vorsitzende sprach von einer zweiten Kündigungswelle.
Der vor rund eineinhalb Jahrzehnten gegründeten Abteilung gehörten aktuell noch rund 45 Mitglieder an. Vorstand und Abteilungsleitung hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, betonte Burk. Mit dem Tanzen soll damit beim TSV nach Möglichkeit aber nicht Schluss sein, versicherte sie: "Wir bleiben dran, eventuell auch in eine etwas andere Richtung." Vorstand und Geschäftsstelle würden sich weiterhin bemühen, eine neue Trainerin zu finden. Ziel sei es, im Laufe des kommenden Jahres wieder ein Tanzangebot auf die Beine zu stellen. "Wir versuchen was, vielleicht geht's im Herbst 2022 weiter", hofft Burk. Interessenten an einem Angebot im Bereich Tanz könnten sich in der Geschäftsstelle registrieren lassen.