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MARKTHEIDENFELD
Bahndreieck Spessart: Rechtzeitig in die Planung einsteigen
Viel befahrene Trasse: Die Kapazitäten sind eng auf der Schiene zwischen Aschaffenburg – Lohr – Würzburg. Der Ausbau von Bestandsstrecken soll Verbesserungen bringen.
Foto: Johannes Ungemach | Viel befahrene Trasse: Die Kapazitäten sind eng auf der Schiene zwischen Aschaffenburg – Lohr – Würzburg. Der Ausbau von Bestandsstrecken soll Verbesserungen bringen.
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 11.12.2019 21:43 Uhr

Er zählt zu den verspätungsanfälligsten Zuglinien in ganz Bayern: Der Main-Spessart-Express. Und auch die Verspätungen des RE zwischen Frankfurt und Würzburg zeigen, wie eng es auf der Bahntrasse Aschaffenburg-Lohr-Würzburg zugeht. Es ist kein Geheimnis: Die Bahnstrecke Frankfurt-Würzburg ist überlastet und muss ausgebaut werden. Im Bundesverkehrswegeplan ist das Großprojekt als „vordringlich“ eingestuft.

Nach dem Aus für die Mottgersspange steht nun als Lösung eine Neubaustrecke entlang des Kinzigtals fest, die in Kombination mit ausgebauten Bestandsstrecken die Schienenverkehre von Frankfurt in Richtung Fulda und Würzburg verbessern soll.

DB setzt auf Dialog mit Bürgern und Kommunen

Parallel zum Planungsverfahren wird von Seiten der Bahn seit Sommer 2014 ein Dialogforum durchgeführt, um Bürger, Kommunen und Naurschutzverbände bei der Trassensuche zu beteiligen. Christian Behrendt gehört der Arbeitsgemeinschaft Bahndreieck Spessart an, die sich in diesem Zuge organisiert hat und sich intensiv mit den Planungen auseinandersetzt. Er informierte die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses des Kreistags in der vergangenen Sitzung über Hintergründe und mögliche Varianten des Ausbaus des sogenannten Südkorridors, also des Abschnitts zwischen Hanau, Aschaffenburg, Lohr, Nantenbach und Würzburg.

Ziel: Zwei Züge pro Stunde

Ein Problem der bisherigen Strecke sei, dass hier ICE-Züge nur im Stundentakt fahren können. Ziel des DB-Fernverkehrskonzeptes sei es aber, die Frequenz auf den Hauptachsen zukünftig auf zwei Züge pro Stunde zu erhöhen. Gleichermaßen soll die Fahrtzeit um sechs bis sieben Minuten verkürzt werden.

In verschiedenen Grafiken zeigte er auf, wie zum Beispiel die Verlagerung von Güterzügen aussehen könnte. Ebenfalls stellte er DB-Ideen für Neubauvarianten zur „Beschleunigung“ in den Raum und zeigte schwierige Passagen, wie zum Beispiel den Abzweig Nantenbach, auf. Zusammenfassend nannte er den Ausbau der Infrastruktur die Voraussetzung, um das Angebot im Personenfernverkehr und im Regionalverkehr systematisch zu verbessern. Dabei sei wichtig, dass Kommunen und Städte aller betroffenen Bundesländer an einem Strang zögen. Im Herbst 2018 soll es weitere Eckpunkte zu dem Thema „Ausbau Südkorridor“ geben.

Verbesserung der Alttrasse ist eine Chance

Nach dem Vortrag bekräftigte Gerhard Kraft (Grüne), wie wichtig es sei, hier rechtzeitig ins Boot einzusteigen und sich in die Planungen einzubringen. Er sieht in der Verbesserung der Alttrasse am Main entlang eine Chance. Er schlug vor, in diesem Fall bereits einen Handlungsauftrag für die Verwaltung zu schaffen. Auch Christian Behrendt bestätigte, dass die Region sagen muss: Was brauche ich für Knotenpunkte, was habe ich für Ansprüche. Er empfiehlt: „Dies jetzt formulieren und einbringen.“

 
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