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Mühlbach
Bäume unterhalb der Karlsburg mit Hubschrauber-Hilfe gefällt
Die Aktion diente als Vorbereitung für Sicherungen am Steilhang oberhalb von Mühlbach. Bei solchen Einsätzen muss der Helikopterpilot manche Herausforderung meistern.
Bis dicht vor die Karlsburg flog der Helikopter, um dort Bäume und Sträucher an den Haken zu nehmen.
Foto: Karlheinz Haase | Bis dicht vor die Karlsburg flog der Helikopter, um dort Bäume und Sträucher an den Haken zu nehmen.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:56 Uhr

Am Donnerstagvormittag war die Karlstadter Luft erfüllt von Hubschraubergeknatter. Per Helikopter wurden Bäume und Sträucher vom Hang unterhalb der Karlsburg abtransportiert. Dort soll der seit 2008 bestehende Schutzzaun um 30 Meter Richtung Karlburg verlängert werden, um die darunter verlaufende Straße vor Steinschlag zu schützen.

Auf alten Bildern ist der Hang unterhalb der Karlsburg baumfrei. Stattdessen sind dort Weinberge zu sehen mit Weinbergsmauern. Diese alten Mauern werden zunehmend an Standsicherheit verlieren, so die Sorge des Landratsamts. Dem Landkreis gehört die Karlsburg und teilweise auch die Hanggrundstücke darunter. Somit ist er für die Sicherung zuständig. 

Gebündelt geht's zu Tal.
Foto: Karlheinz Haase | Gebündelt geht's zu Tal.

Am Helikopter hängend abgesägt

Aus Neuenstein – zwischen Stuttgart und Würzburg – war der Pilot Udo Ramm morgens mit seinem gelben Hubschrauber angeflogen gekommen. Die rund 15 kleineren Bäume hatten die Mitarbeiter der Firma "Würzburger Baumpflege" vorab schon gefällt. Nur einer wurde direkt am Haken hängend gekappt. Dazu musste einer der Leute auf den Baum klettern und einen langen Schlupf einhängen. Dieses Band wurde am Boden abgelegt. Nach der Aufnahme durch den Helikopter gab der Pilot gefühlvoll leichten Zug nach oben, während die Baumpfleger die Säge ansetzten – bis der Baum durch die Luft hinwegflog.

Pilot Udo Ramm hat Erfahrung, er fliegt seit 1984 Einsätze mit dem Hubschrauber.
Foto: Karlheinz Haase | Pilot Udo Ramm hat Erfahrung, er fliegt seit 1984 Einsätze mit dem Hubschrauber.

Geht das nur bei schönem Wetter wie am Donnerstag? "Nein, wichtig ist nur: Man sollte was sehen", sagt Pilot Ramm. Auch bei Wind bis zu 30 oder gar 40 Knoten hat er schon Einsätze geflogen. Das sind rund 60 bis 75 Kilometer pro Stunde. Das an der Karlsburg würde er sich auch bei Wind mit knapp 40 Stundenkilometern zutrauen. "Weniger die Windgeschwindigkeit, sondern mehr die Art des Windes ist entscheidend, also beispielsweise, ob es böig ist." Am Donnerstag war es windstill, für Ramm also ein Kinderspiel.

Jahrelange Flug-Erfahrung

Seit 1984 erledigt er solche Flugeinsätze. Dazu gehören unter anderem Montageflüge. Häufig geht es auch um Waldkalkungen, also darum, den ph-Wert von saurem Waldbodens durch das Ausstreuen von Kalk mehr ins basische Milieu zu bringen. 1400 Kilogramm kann der Hubschrauber anhängen. Am Ziel angekommen, klinkt der Haken die Last über einen elektrischen Impuls aus. Abgelagert wurde das Schnittgut neben am Mainradweg in Mühlbach.

Zum Ausklinken geöffnet.
Foto: Karlheinz Haase | Zum Ausklinken geöffnet.
Der geschlossene Haken.
Foto: Karlheinz Haase | Der geschlossene Haken.

Wie Markus Krämer von der Tiefbauabteilung des Landratsamts erklärt, geht es nicht nur um die Verlängerung des Fangzauns. Brüchige Teile der Felswand werden mit Spritzbeton gesichert. Hat es eigentlich bisher Probleme mit Steinschlag gegeben? "Im vergangenen Jahr war mal ein kleiner Steinschlag von einer der Weinbergsmauern", berichtet Krämer.

Hangsicherung mit 250 000 Euro veranschlagt

Mitarbeiter eines Nürnberger Büros hatten sich im September von der Karlsburg aus abgeseilt, um den Zustand der Felsen zu untersuchen. Rund 250 000 Euro wird die komplette Hangsicherung kosten. Die Baumfällung ist nur in der vegetationsfreien Zeit von Anfang November bis Ende Februar erlaubt. Die Aktion war abgestimmt mit dem Naturschutz und dem Denkmalschutz. 

Während der Flugeinsätze wurden die Staatsstraße zwischen Mühlbach und Karlburg und der Mainradweg  gesperrt. Circa zehn Mann der Straßenmeisterei sorgten für die Verkehrsregelung. 

Übrig bleibt der Baumstumpf. Rechts der bisherige Fangzaun, im Hintergrund Mühlbach.
Foto: Karlheinz Haase | Übrig bleibt der Baumstumpf. Rechts der bisherige Fangzaun, im Hintergrund Mühlbach.
 
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