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MAIN-SPESSART
Bärte, Biber und bissige Fische
Die kuriosesten Geschichten schreibt das Leben selbst – hier liefern wir die besten Beweise dafür.
JANUAR: Im Wald bei Zellingen findet ein Jagdpächter vier hilflose und erbärmlich frierende Frischlinge. Eine „Wildschwein-Mama“ war weit und breit nicht zu sehen, vermutlich war sie bei einem Autounfall getötet worden. Stefan Wohlfart, ein Freund des Jagdpächters, nimmt die „Findelkinder“ bei sich auf und zieht sie mit seiner Familie liebevoll groß. Nach sieben Wochen ziehen zwei der Wildschweine zu einem Privatmann in die Nähe von Hammelburg um, die anderen beiden nimmt der Wildpark Gersfeld in der Rhön auf. Unser Bild zeigt Sophie und Moritz Wohlfart mit Rudi und King Kong, die inzwischen im Wildpark leben.
Foto: Jochen Jörg | JANUAR: Im Wald bei Zellingen findet ein Jagdpächter vier hilflose und erbärmlich frierende Frischlinge. Eine „Wildschwein-Mama“ war weit und breit nicht zu sehen, vermutlich war sie bei einem Autounfall ...
Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:17 Uhr

Es gibt nichts, was es nicht gibt: Jeden Tag geschehen die merkwürdigsten, erstaunlichsten und aberwitzigsten Dinge – auch bei uns im Landkreis. Einige rufen wir im heutigen Teil des Jahresrückblicks in Erinnerung.

JANUAR

Nicht etwa ein missglücktes Feuerwerk, sondern ein technischer Defekt führt dazu, dass ein Notarztwagen in Gemünden in der Neujahrsnacht vollständig ausbrennt. Verletzt wird dabei niemand.

Bei einem Unfall auf der A 3 bei Marktheidenfeld verliert ein Lastwagen Altkleidersäcke. Deren Inhalt wird vom starken Wind bis zu 30 Kilometer weit „verblasen“. Zahlreiche Autofahrer, die sich von der umherwehenden Kleidung gefährdet fühlten, melden sich bei der Polizei.

Mit dem unfassbaren Wert von 4,5 Promille wird ein Mann nach einer Pokerrunde in Gemünden ins Krankenhaus gebracht. Sein Mitspieler hatte ebenfalls reichlich Schnaps genossen: Er bringt es auf 3,0 Promille.

FEBRUAR

Ein Hund entwischt seinem Herrchen in Obersinn und springt in einen Zug nach Würzburg. Ein Zugbegleiter entdeckt den „Schwarzfahrer“, sperrt ihn in eine Toilette und ruft die Polizei. Der Jagdterrier lässt sich problemlos einfangen. Das besorgte Herrchen kann ihn daraufhin bei der Polizei abholen.

MÄRZ

Offenbar absichtlich fährt ein 21-Jähriger in Kreuzwertheim mit einem Auto gegen mehrere Stromverteilerkästen. Im Ort fällt daraufhin in weiten Teilen der Strom aus.

APRIL

Für eine hitzige Debatte im Internet sorgt die Bayern-CSU, als sie auf ihrer Facebook-Seite ein Bild der Lohrer Karfreitagsprozession veröffentlicht und dieses mit dem Parteilogo und einem Text zum Karfreitag versieht. Kritiker werfen der CSU vor, sie würde ein Ereignis, mit dem sie nichts zu tun habe, für parteipolitische Zwecke missbrauchen. Schwerer wiegt jedoch, dass die CSU lange nicht auf Kommentare auf ihrer Seite reagiert, die ausländerfeindliche Inhalte haben.

Eine Wildente fliegt bei Kleinwernfeld einem Motorradfahrer mit Wucht gegen das Visier. Der Mann kann sein Motorrad sicher stoppen, zieht sich aber eine blutende Nase zu. Das Tier überlebt den Aufprall nicht.

JUNI

In der Parkanlage von Lohr wird eine Schneewittchenfigur enthüllt. Initiiert wurde das Projekt von einer Arbeitsgruppe des Verkehrsvereins – mit dem Ziel, ein „hübsches“ Schneewittchen in die Stadt zu bringen. Es solle den Kontrast bilden zu der Skulptur, die der Künstler Peter Wittstadt für den Platz vor der Stadthalle gefertigt hat.

Um mehr Marktbesucher anzulocken, plant die Stadt Arnstein ein Biber-Rennen auf der Wern. Bestreiten sollen dieses 3000 Plastik-Tierchen, die aus Asien importiert werden.

JULI

Die Frammersbacher scheitern erneut bei dem Versuch, einen Weltrekord aufzustellen. Mit 912 Teilnehmern bleiben sie bei ihrem Dirndl-Gaudiwurm weit von der benötigten Zahl an Dirndl- und Lederhosenträgern entfernt. Mehr als 2865 Teilnehmer in Tracht hätte der Zug für den Rekord gebraucht.

Ein Hühnerdieb stiehlt den halben Tierbestand eines Mannes aus Obersfeld. Elf Hühner lässt er aus dessen Stall mitgehen.

AUGUST

In Langenprozelten tötet ein Mann seinen Hund mit einem Elektrotacker. Zunächst behauptet der 53-Jährige, das Tier habe ihn angegriffen – später sagt er, er habe es von einer schweren Krankheit erlösen wollen. Das Landratsamt spricht ein Tierhalteverbot gegen den Mann aus.

Nur Sekunden trennen eine Mutter und ihr Kind auf dem Karlstadter Bahnhof von einem Unglück. Gerade als die 28-Jährige ihr Baby auf den Arm genommen hat, rauscht ein Zug vorbei, reißt den Kinderwagen durch den Sog vom Bahnsteig aufs Gleis und überfährt ihn. Mutter und Kind bleiben unverletzt.

SEPTEMBER

Reichlich verwundert ist ein Spaziergänger bei Harrbach, als vor seinen Augen ein komplett bekleideter Mann aus dem Main steigt. Er informiert die Polizei. Dieser erklärt der Mann, es sei eine Neigung von ihm, wandern zu gehen und in voller Montur im Main zu baden. Danach gehe er mit feuchter Kleidung und nassen Schuhen weiter.

Wegen eines verletzten Schwans ist die Zugstrecke zwischen Gemünden und Lohr für einige Zeit gesperrt. Das Tier war in der Oberleitung über der Bahnbrücke hängen geblieben und zwischen die Gleise gestürzt.

ONLINE-TIPP

Weitere Teile unseres MSP-Jahresrückblicks: www.mainpost.de/msp-2015

Familienfoto       -  Einen VW Käfer hat Patrick Vogt aus Neutzenbrunn mit Moos begrünt. Der Gartenbauingenieur macht damit bei der Bayerischen Gartenschau in Alzenau auf seinen Betrieb aufmerksam.
Foto: C. Tietz | Einen VW Käfer hat Patrick Vogt aus Neutzenbrunn mit Moos begrünt. Der Gartenbauingenieur macht damit bei der Bayerischen Gartenschau in Alzenau auf seinen Betrieb aufmerksam.
Bei der Weltmeisterschaft der Bartträger, die in Saalfelden-Leogang im Salzburger Land stattfindet, belegt Steffen Simon den siebten Platz in der Kategorie „Kinnbart Freistil“. Simon, der seit rund zwei Jahren als Koch in der Buchenmühle arbeitet und im Lohrer Stadtteil Steinbach lebt, bezeichnet den Freistil als seine „Lieblingsdisziplin“. An der Weltmeisterschaft nehmen rund 350 Bartträger aus 22 Ländern teil.
Foto: Simon | Bei der Weltmeisterschaft der Bartträger, die in Saalfelden-Leogang im Salzburger Land stattfindet, belegt Steffen Simon den siebten Platz in der Kategorie „Kinnbart Freistil“.
Das „Horrorwittchen“ startet seinen Siegeszug: Der Lohrer Matthias Mehling beginnt mit dem Verkauf von T-Shirts, Pullis, Tassen und Autoaufklebern, die alle ein Motiv tragen: das Graffito des Lohrer Gymnasiasten Valentin Lude, das dieser an die Mauer der Unterführung am Friedhof gesprüht hatte. Darauf ist das umstrittene Schneewittchen des Laudenbacher Künstlers Peter Wittstadt zu sehen, mit einem Messer auf der Jagd nach den sieben Zwergen. Tausende „Horrorwittchen“-Produkte werden im Laufe des Jahres verkauft. Im Bild: Lude (links) und Wittstadt mit T-Shirts vor der Original-Schneewittchen-Skulptur.
Foto: C. Haas | Das „Horrorwittchen“ startet seinen Siegeszug: Der Lohrer Matthias Mehling beginnt mit dem Verkauf von T-Shirts, Pullis, Tassen und Autoaufklebern, die alle ein Motiv tragen: das Graffito des Lohrer ...
Bei Hasloch fangen Polizisten einen 1,20 Meter langen Königspython ein. Nach ein paar Stunden in der Haftzelle nimmt sich ein Schlangenexperte des Tieres an. Im Bild: Christopher Gansbühler.Foto: Polizei
| Bei Hasloch fangen Polizisten einen 1,20 Meter langen Königspython ein. Nach ein paar Stunden in der Haftzelle nimmt sich ein Schlangenexperte des Tieres an. Im Bild: Christopher Gansbühler.Foto: Polizei
Sorgen um den „Türkenkopf“ macht sich der Arbeitskreis Tourismus der Gemeinde Himmelstadt. Befürchtet wird, dass die markante Felsformation zwischen Karlstadt und Himmelstadt der Felssicherung zum Opfer fallen könnte. Die Arbeiten sind nötig, um die neben den Felswänden verlaufende B 27, die Bahnstrecke und den Wirtschaftsweg vor Steinschlag zu schützen. Nach einigen Wochen gibt das Staatliche Bauamt Entwarnung: Es werde gelingen, den „Türkenkopf“ zu erhalten. Im Bild: Erich Hilpert vom Arbeitskreis Tourismus.
Foto: Klaus Gimmler / Montage: Heike Grigull | Sorgen um den „Türkenkopf“ macht sich der Arbeitskreis Tourismus der Gemeinde Himmelstadt. Befürchtet wird, dass die markante Felsformation zwischen Karlstadt und Himmelstadt der Felssicherung zum Opfer ...
JUNI: Nach mysteriösen „Beißattacken“ unter Wasser untersucht ein Biologe den Badesee in Arnstein. Anders als von Badegästen vermutet, haben die im See ausgewilderten Schildkröten nichts mit den Vorfällen zu tun. Vielmehr vermutet der Experte, dass aufgeschreckte Fische die Schwimmer gebissen haben könnten. Wegen der angeblichen Gefährdung lässt die Stadt den See für einige Zeit teilweise sperren.
Foto: Günter Roth | JUNI: Nach mysteriösen „Beißattacken“ unter Wasser untersucht ein Biologe den Badesee in Arnstein. Anders als von Badegästen vermutet, haben die im See ausgewilderten Schildkröten nichts mit den Vorfällen ...
Beim Wettbewerb um die „coolste Gemeinde Mainfrankens“ von Radio Gong legen sich die Einwohner von Erlenbach mächtig ins Zeug. Sie sammeln beachtliche 17 488 Blumen und binden diese zu einem riesigen Strauß. Der Umfang des Straußes beträgt exakt 389 Zentimeter – kein anderer Konkurrent kann Vergleichbares vorweisen. Zum Gesamtsieg reicht es für Erlenbach nach allen Wettbewerben trotzdem nicht. Giebelstadt (Lkr. Würzburg) gewinnt das Open-Air-Konzert mit der deutschen Band „Glasperlenspiel“.
Foto: Dorothea Fischer | Beim Wettbewerb um die „coolste Gemeinde Mainfrankens“ von Radio Gong legen sich die Einwohner von Erlenbach mächtig ins Zeug. Sie sammeln beachtliche 17 488 Blumen und binden diese zu einem riesigen Strauß.
APRIL: Ein Team des Privatsenders RTL 2 dreht für die Sendung „Trödeltrupp“ in Duttenbrunn. Dort hat eine Frau von ihren Eltern ein Haus geerbt, das so vermüllt ist, dass sie es kaum alleine ausräumen kann. Um Hilfe zu bekommen, hat sie sich ans Fernsehen gewandt. Das Entrümpeln übernehmen junge Leute, die Arbeiten werden von einem Kamerateam begleitet. Später wird das Ganze auf RTL 2 ausgestrahlt.
Foto: Silvia Krönert | APRIL: Ein Team des Privatsenders RTL 2 dreht für die Sendung „Trödeltrupp“ in Duttenbrunn. Dort hat eine Frau von ihren Eltern ein Haus geerbt, das so vermüllt ist, dass sie es kaum alleine ausräumen kann.
Zu einer ungewöhnlichen Protestaktion entschließt sich ein Unbekannter in Karlstadt: Er markiert die Hundehaufen in der Jahnanlage mit gelben und roten Fähnchen. Darauf sind markante Sprüche zu lesen wie „Keine Schokolade“, „Haufen sucht Frauchen“ oder „Ist doch Scheiße mit der Scheiße“. Die Aktion sorgt für Gesprächsstoff, wirklich erfolgreich ist sie jedoch nicht. „Tretminen“ gibt es in der Jahnanlage nach wie vor.
Foto: Jürgen Kamm | Zu einer ungewöhnlichen Protestaktion entschließt sich ein Unbekannter in Karlstadt: Er markiert die Hundehaufen in der Jahnanlage mit gelben und roten Fähnchen.
Die knapp elfjährige Kuh Nena darf sich „Miss Spessart“ nennen. Diese Auszeichnung erhält sie auf der Leistungsschau „Tiere, Trachten und Traktoren“ in Roden. Das Besondere an Nena ist, dass sie bereits neun Kalbungen hat und mit dem zehnten Kalb trächtig ist. In ihrem Leben hat sie bereits 80 000 Liter Milch gegeben. Züchter und Besitzer der Kuh sind Burkhard und Susanne Brunner aus Schweinheim (Lkr. Aschaffenburg).
Foto: Susanne Feistle | Die knapp elfjährige Kuh Nena darf sich „Miss Spessart“ nennen. Diese Auszeichnung erhält sie auf der Leistungsschau „Tiere, Trachten und Traktoren“ in Roden.
 
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