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Sendelbach
B26n-Voruntersuchung: Was kreucht auf der Zubringertrasse?
Wenn die B26n bis Karlstadt gebaut ist, soll Verkehr an Wiesenfeld vorbei auf einer neuen Trasse nach Sendelbach geführt werden. Das Bauamt geht diesen Abschnitt nun an.
Untersuchung der Anuva Stadt- und Umweltplanung GmbH aus Nürnberg unweit des Schützenhauses bei Sendelbach.
Foto: Roland Pleier | Untersuchung der Anuva Stadt- und Umweltplanung GmbH aus Nürnberg unweit des Schützenhauses bei Sendelbach.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 10.02.2024 08:13 Uhr

Es sind nur unscheinbare, schwarze Tafeln, mit Steinen beschwert. Visitenkarten weisen sie als Eigentum der Anuva Stadt- und Umweltplanung GmbH aus Nürnberg aus. Sie dienen, so ist darauf ebenso zu lesen, "Faunistischen Untersuchungen", sprich: Das Nürnberger Büro erkundet damit, welche Reptilien und Kleinlebewesen dort heimisch sind.

Faunistische Untersuchung kostet 100 000 Euro

Nicht nur unweit des Schützenhauses in Sendelbach, am Fuße des Rombergs, liegen solche Tafeln im Gras. Verteilt sind sie "ganz großzügig" auf das Gebiet im Dreieck der Orte Sendelbach, Steinfeld und Wiesenfeld. Das sagt Falk Piller vom Staatlichen Bauamt in Würzburg, das die Nürnberger Firma mit der Untersuchung beauftragt hat, auf Nachfrage der Redaktion. Damit begonnen habe sie im Frühjahr dieses Jahres, führt er aus. Er rechne damit, dass sie "bald fertig" sein wird. Als Auftragssumme nennt er: 100 000 Euro.

Die "faunistische Untersuchung" ist der erste sichtbare Schritt auf dem Weg zu einer neuen Straße zwischen Wiesenfeld und Sendelbach. Diese steht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Weiterbau der B26n zunächst bis Karlstadt, später vielleicht einmal weiter bis zur Autobahn 3. Denn auf Wiesenfeld (und damit auch den Lohrer Stadtteil Steinbach und die Stadt Lohr selbst) kommt nach Expertise des Bauamts so oder so mehr Verkehr zu, wenn die B26n von Arnstein bis Karlstadt fortgeführt wird. 

B26n-Voruntersuchung: Was kreucht auf der Zubringertrasse?

Über die neue Straße – für das Staatliche Bauamt Bauabschnitt 3 – soll jener Verkehr an den Ortschaften vorbeigeleitet werden, der auf die Staatsstraße 2315 südlich von Lohr weiterfahren will. Sie soll von einer Ortsumgehung Wiesenfelds aus südlich des Rombergs auf eine dritte Mainbrücke im Süden des Lohrer Industriegebiets geführt werden. Drei mögliche Trassen wurden bereits vor zwei Jahren vorgestellt. Die Ergebnisse der laufenden Untersuchung könnten die Entscheidung maßgeblich beeinflussen, da Artenschutz bei der Planung eine gravierende Rolle spielt. 

"Vorplanung in Arbeit", heißt es auf der B26n-Homepage des Staatlichen Bauamts für diesen Planungsabschnitt 3. Die beiden vorausgehenden sind schon weiter: Beim Planungsabschnitt 1 von Arnstein (Ost) bis Müdesheim ist die "Entwurfsplanung in Arbeit", werden die Antragsunterlagen für die Planfeststellung erstellt. Auch für Planungsabschnitt 2 wird am Vorentwurf gearbeitet. Beide sind im "Vordringlichen Bedarf".

Bauabschnitt 4 wäre dann die Weiterführung der B26n von Karlstadt über die Fränkische Platte bis zur Autobahn 3. Sollte dieser verwirklich werden, dann wäre der westliche Teil der neuen Straße zwischen Sendelbach und Wiesenfeld zugleich ein Teil des Zubringers von Lohr zur Fortführung der B26n. Dieser würde in etwa auf der Hälfte der Strecke vom Buchental aus abzweigen in Richtung Süden.

Der Zubringer ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten.

 
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  • e.max.s@t-online.de
    Abschnitt 3 mit Zubringer nach Lohr!
    Abschnitt 4 mit Zubringer nach Lohr!
    Darfs etwas mehr sein?
    Ein paar Fleckchen nicht versiegelte Erde werden sich doch noch finden lassen?
    Keine der beiden Trassen darf verwirklicht werden!!!
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  • Blum66
    Erms,warum? Wir diskutieren über Fahrverbote für laute Fahrzeuge und die Anwohner werden seit Jahrzehnten damit konfrontiert ,teilweise Tag und Nacht.Die haben auch ein Recht auf Ruhe. Und wer manche Ortschaften sieht wie es da zu geht ,da kann ich die Umgehung nur befürworten. Fragen sie Mal Bewohner von Retzbach, Thüngersheim und Veitshöchheim wie es da vor der Umgehung zuging. Aber wie gesagt wenn man wahrscheinlich nicht direkt betroffen ist kann man leicht dagegen sein.
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    Mit Verkehrsentlastung für Anwohner dürfen wir nicht jede Naturzerstörung rechtfertigen. Krebsbachtal, Herrmannsleite, Saupurzel, Bchental, Romberg,... Äcker, Wiesen und Wald haben auch einen Wert. Verkehrsentlastung wäre gerade auch fürs Werntal ohne neue Strassen möglich. Aber einfach ein paar Kilometer weiter neue Strassen bauen, ist ja einfacher. Und die Strassenbaulobby muss im Autoland ja auch bedient werden. Und das Anwohner in Rechtenbach, Laufach, Frammersbach, ... dann noch mehr mit Verkehr belastet werden!? Sollen sich halt dann auch um neue Strassen für sich kümmern, oder? So darf man in 2020 nicht mehr handeln.
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  • e.max.s@t-online.de
    Hallo Blum66,
    es geht hier nicht um Umgehungsstraßen so wie Die in Wiesenfeld z.B.!
    Das sind alles neu geplante Straßen die mitunter bestes Ackerland und Waldgebiete zerschneiden.
    Sinnvoller wäre die vorhandenen Straßen zu ertüchtigen und wo nötig Umgehungsstraßen.
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