Der Vorstand der Bürgerinitiative „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n)“ und Beiräte aus dem Raum Arnstein sprachen im Nachgang über die Informationsveranstaltung am 14. November in Müdesheim. Der Besuch mit rund 60 Teilnehmern, vorwiegend aus dem Werntal, und die sachliche Diskussion bewertete man als gut. Erfreulich war die Teilnahme von Bürgermeister Franz-Josef Sauer und von drei Stadträten aus Arnstein, geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Vorschläge zur Verringerung des LKW-Verkehrs
Armin Beck, stellvertretender Vorsitzender, referierte über den aktuellen Planungsstand der B26n und zeigte alternative Bausteine für eine Verkehrsentlastung im Werntal auf. Er schlug vor, den den Transitverkehr für Lastwagen mit über 7,5 Tonnen zu verbieten und den Ausbau der Autobahn A7 zeitlich vorzuziehen. Außerdem stellte er als Überlegung in den Raum, die LKW-Maut auf Kreis-, Staats- und Bundesstraßen künftig höher anzusetzen als auf Autobahnen. Schließlich nannte Beck Tempo 30 in den Orten, die Reaktivierung der Werntalbahnlinie für den Personenverkehr, eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots in der Region und den Ausbau des Radwegenetzes. Diese Bausteine zusammen sorgen nach Auffassung der Bürgerinitiative für eine ähnliche Entlastung wie der Bau der B26n - und dies "schneller, billiger und umweltverträglicher".
Anhand von Gutachten zeigte Beck, dass die B26n Arnstein zwar um 1700 Autos im Ort entlasten würde. Im Gegenzug aber müssten die Anwohner der Bücholder Straße in Heugrumbach täglich 2600 Autos mehr ertragen. Die Entlastung der Ortsdurchfahrt von Arnstein würde darüber hinaus durch Mehrverkehr mit der „Neuen Arnsteiner Mitte“ vollständig aufgehoben, führte er aus und zeigte sich deshalb überzeugt: „Arnstein braucht ein Verkehrskonzept. Die B26n entlastet die Stadt Arnstein nicht signifikant“.
Wo laut Beck die Gefahren lauern
Der LKW-Verkehr könnte sich trotz der B26n weiterhin durch Halsheim, Binsfeld, Thüngen und über Billingshausen und Birkenfeld seinen kürzesten Weg zwischen A7 und A3 suchen, warnte Beck. Sollte sich der Bund als Geldgeber in den nächsten Jahren auf eine Verkehrswende besinnen, bestünde sogar das Risiko, dass der erste Bauabschnitt bis Müdesheim ein Dauerzustand bleibt.
In der Diskussion stellte Bürgermeister Sauer die Notwendigkeit der B26n für Arnstein heraus und appellierte, gemeinsam für eine verträgliche Lösung im Landkreis Main-Spessart einzutreten. Wie diese aussehen und wie die Mehrbelastung westlich von Karlstadt vermieden werden könnte, ließ er offen. Auf den Weiterbau zwischen Karlstadt und der A3 bei Helmstadt würde er laut Pressemitteilung verzichten.
Tempo 30 in allen Ortsdurchfahrten - ganztags
Der Arnsteiner Stadtrat Keidel sah keine Alternative zur B26n, da das Staatliche Bauamt bisher alle Entlastungsvorschläge der Stadt Arnstein abgelehnt habe. Anwohner aus dem Werntal forderten dennoch, sich weiterhin für ein generelles Tempolimit 30 in den Ortsdurchfahrten und stationäre Geschwindigkeitskontrollen einzusetzen. Laut Beck ist dies in vielen anderen Bundesländern bereits üblich.
Die Initiative hofft nun, zusammen mit der Stadt Arnstein schnellstmöglich und ganztägig Tempo 30 in den Orten durchsetzen zu können. Damit verbunden wären dann auch stationäre Geschwindigkeitskontrollen. Auch möchte man sich gemeinsam für eine Reaktivierung der Werntalbahnlinie und für eine Verbesserungen im ÖPNV mit guter Taktung und einem günstigen Jahresticket für alle einsetzen.
Mehr als 2,5 Milliarden Euro für 220km Autobahn.
Die vier Spuren kosten also pro Kilometer mehr als 11 Millionen Euro.
Dass die A71 regelmäßig bestens zu befahren ist, lässt das Gegenteil von bedarfsgerechter Planung erkennen: Dieser Verkehrsweg ist mindestens eine Kategorie zu groß dimensioniert.
Eine alternative Variante (die "Kleine Lösung") wurde vom Verkehrsministerium ohne angemessene Prüfung abgeblockt.
Die versprochene Belebung der Wirtschaft entlang der Strecke (z.B. Suhl) bleibt bis heute aus.
.
Ja, es ist sehr komfortabel, die A71 entlang zu brausen.
Aber mit dem dort verpulverten Geld hätte man in Bayern und Thüringen sämtliche Bahnlinien in zeitgemäßen Zustand bringen können.
Ein Beispiel:
Die Kosten für die Reaktivierung der Steigerwaldbahn werden auf etwa 20 Millionen geschätzt.
Dafür gibt es nicht einmal 2 Kilometer der Autobahn A71.
Und ja:
Es ist sehr komfortabel, in einem modernen Zug durch die Landschaft zu gleiten.
Was, bitteschön, hat die A71 mit der B26n zu tun??
Vielleicht lernen auch die Grünen mal, dass man die Autobahn nutzt, um noch viel weiter zu fahren (fahren zu müssen), als nur bis nach Thüringen. Ihre Vergleiche sind völlig absurd!
Vielleicht verstehen die ideologisierten Grünen endlich, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die entspannt, sicher und zügig ans Ziel kommen wollen. Das geht auf einer zweispurigen Landstraße hinter einem Lkw und tausend Kurven nun mal nicht. Und dass man das mit der Bahn eben nicht schafft, da kann sie noch so gut ausgebaut sein.
Es gibt auch Menschen in Deutschland, die nicht nur zwischen Großstädten pendeln und da durchaus die Bahn nutzen. Und nicht in der Bahn oder im Auto übernachten wollen, weil die Reise kein Ende findet.
Oder haben Sie am Ende gar kein Auto, und sind einfach nur neidisch, weil Sie auf Ihren Zug warten müssen?
Und ich bin gegen die B26n, nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil ich es hochgradig unvernünftig finde, für eine neue Straße wertvolle Ressourcen zu verschwenden, die am Ende mehr Probleme schafft als sie löst. Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Ich finde da ist schon was dran. Denken Sie mal drüber nach.
Wer sagt eigentlich, dass eine neue Straße nur mehr Verkehr bringt? Der vorhandene Verkehr verteilt sich und entlastet die Orte und Menschen, die momentan darunter leiden. Oder sind diese Menschen den B26n-Gegnern nichts wert?
Ich differenziere sehr wohl nach Nutzen und Notwendigkeit. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die ganzen Zement-Silotransporte von Schwenk auf die Schiene verlagert würden? Die Bahnlinie ist direkt vor dem Werkstor. Und Zement verdirbt nicht, soweit ich weiß.
Sie werden sich über die Ergebnisse wundern. Übrigens, ich habe ein Auto und ich fahre ganz gerne damit. Im Gegensatz zu manchen Mitmenschen habe ich eingesehen, dass es mit der Mobilität so nicht weitergehen. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Wir werden andere Lösungen brauchen und zwar möglichst schnell.
Entspannt, sicher und zügig ans Ziel kommen geht übrigens auch auf der Schiene. Auch hier gibt es im Netz genügend Informationen, z.B. „Warum die Bahn in Japan pünktlich ist“. Dazu braucht man nicht einmal den Hochgeschwindigkeitszug.
Auch in Arnstein kann man heute schon in aller Regel nicht mal 30 fahren. Ständig irgendwo eine Baustellenampel, eine stark frequentierte Fußgängerampel, überall Kampfparker mitten auf der Straße, dazu suizidale Fußgänger. Und ein ordentlicher Teil ist ja bereits auf 30 km/h begrenzt – also zumutbar: ja, sinnvoll: nein!
Auch aus langsamer fahrenden Autos werden nicht automatisch weniger Autos – deswegen ist mir schleierhaft, was beispielsweise Arnstein davon hätte.
Wie gut, dass es bei den "div. Anregungen" bleiben wird. Hoffentlich wird die dringend benötigte B26n endlich gebaut.
Und das ist auch dringend nötig – denn der Rest der Welt besteht anscheinend aus Menschen wie Ihnen, denen diese Ortschaften vollkommen egal sind.
Auf welcher Autobahn fahren Sie im "wohlgemerkt Durchschnitt" 150 km/h? Wenn man die Einfahrgeschwindigkeit berücksichtigt und die vielen Lkw die zum Langsamfahren zwingen, dann müssen sie über größere Strecken auch 200 km/h und mehr fahren. Wo ist das in Unterfranken auf den großen Autobahnen gefahrlos möglich?
Auf der ganzen Welt gibt es bis auf Deutschland nur noch 2 Länder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.
Die Kompetenz der B26n-Bulldozer scheint jedenfalls sehr eingeschränkt auf mehr Asphalt fokussiert zu sein.
Für die Menschen in Arnstein, Karlstadt, Hettstadt (, ...) würde die Mobilität durch die B26n nicht wesentlich verbessert.
Dafür wäre die Zerstörung der Landschaft ein hoher Preis.
Im Kontext einer generellen Streckereaktivierung, nicht nur in Unterfranken, wäre die Werntalbahn ein vergleichsweise sanftes Projekt zur effektiven Verbesserung der Mobilität für alle.
.
Für alle?
Ja, es gibt Menschen, die nicht (mehr) mit dem Auto fahren und trotzdem gerne mobil sein wollen.