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MÜHLBACH
„Axolotl Overkill“: Mit Berliner Schnauze gegen Autorität
„Axolotl Overkill“: Mit Berliner Schnauze gegen Autorität - (amk) In der Vhs-Filmauslese wird in den Burg-Lichtspielen Mühlbach „Axolotl Oberkill“ gezeigt: am Sonntag, 3., um 11.15 Uhr sowie am Dienstag, 5., und Mittwoch, 6. September, jeweils um 20 Uhr. Schon der aggressiv-tabulose Roman „Axolotl Roadkill“ der damals 18-jährigen Helene Hegemann, der seinerzeit die Bestsellerlisten stürmte, polarisierte das Publikum. Sieben Jahre später adaptierte Hegemann als Drehbuchautorin und Regisseurin ihr Werk unter dem Titel „Axolotl Overkill“ für die große Leinwand. Wie bereits die Vorlage, so ist auch deren Verfilmung eine Coming-of-Age-Story der etwas anderen Art, in der nämlich die Protagonistin Mifti, ähnlich wie der titelgebende lebenslang im Larvenstadium verharrende Schwanzlurch das Erwachsenwerden verweigert. Mifti ist 16, sieht aus wie zwölf, verhält sich wie Mitte 30, lebt seit dem Tod ihrer Mutter mit ihren Halbgeschwistern in einer Berliner WG und hat keinen Bock auf „normal“. Unter Verzicht auf strenge chronologische Ordnung folgt der Film den halsbrecherischen Abenteuern und skurrilen Begegnungen seiner Protagonistin, die sich mit Berliner Schnauze jeglicher Autorität widersetzt. Hegemann gelingt es dabei vorzüglich, durch episodenhaftes Erzählen, surreale Einsprengsel und vielerlei Ambivalenzen die einzigartige Stimmung des Buches nahtlos auf die Kinoversion zu übertragen – ohne pädagogischen Zeigefinger. Fritzi Bauer spielt Mifti so verzweifelt rotzig, dass man hinter der rebellischen Aggression ihre Hilf- und Orientierungslosigkeit fast physisch spürt. Fazit: Ein provokantes Zeitbild, weitaus spannender als herkömmlicher Kinomainstream.
Foto: Constantin Film | (amk) In der Vhs-Filmauslese wird in den Burg-Lichtspielen Mühlbach „Axolotl Oberkill“ gezeigt: am Sonntag, 3., um 11.15 Uhr sowie am Dienstag, 5., und Mittwoch, 6. September, jeweils um 20 Uhr.
Redaktion
 |  aktualisiert: 06.09.2017 03:22 Uhr
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