Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit arbeitet in der Fellener Hauptstraße ein Unternehmen mit Weltruf: „Ohne Teile aus Fischer-Montage fährt weltweit kein Auto“, erklärt Inhaber Michael Fischer.
22 Mitarbeiter, fast ausschließlich Frauen aus Fellen und Burgsinn, bauen Präzisionskomponenten für die Automobilindustrie zusammen. Am Freitag feierten der Inhaber und Ehefrau Sabine, die für die kaufmännische Verwaltung verantwortlich ist, mit dem Personal das 25-jährige Bestehen des Betriebs. Dies war Anlass, Mitarbeiter für langjährige Betriebstreue auszuzeichnen.
Michael Fischer erinnerte daran, dass seine Mutter Greta Fischer den Montagebetrieb im Oktober 1991 gegründet hatte. Ein Automobilzulieferer aus Gelnhausen suchte nach Möglichkeiten, den Produktionsablauf kostengünstiger zu gestalten. Fischer nahm die Herausforderung an, die Montage von Schling- und Federbuchsen für das automatische Riemenspannsystem eines Automotors in einer Produktionsstätte in Fellen anzusiedeln.
„Egal welche Automarke, ob Audi, BMW, VW, Jaguar, Mercedes, Ford, Toyota oder Honda, in jedem Auto weltweit wird dieses Teil beim Keilriemen, in Klimaanlage oder für die Servolenkung benötigt“, erklärt Fischer. Aber auch Motoren in Traktoren, Lastwagen, Baufahrzeugen oder gar Schiffsdieselmotoren tragen die Komponenten „Made in Fellen“.
Drei bis vier Frauen arbeiteten zu Anfang in einem zehn Quadratmeter großen Raum im Wohnhaus, bevor ein größerer Montageraum in der alten Scheune eingerichtet wurde. Zwei Gitterboxen voll mit rund 10 000 Teilen wurden im Monat zusammengebaut, ergänzt Sabine Fischer, die heute die kaufmännische Abteilung lenkt und „Mädchen für alles“ ist. Sukzessive stiegen Auftragsvolumen, Zahl der Produktionsräume und der Mitarbeiter.
Besonders die Lagerkapazität für die Gitterboxen wurde zur Herausforderung. Der Gelnhäuser Automobilzulieferer, der Patentinhaber und mit einem weiteren Hersteller Weltmarktführer für Feder- und Schlingbuchsen ist, füllte die Auftragsbücher. Heute verbaut Fischer-Montage jährlich knapp 4,7 Millionen Komponententeile.„Jedes Teil ist Teil eines Motors. Heute verbauen wir 50 verschiedene Baugruppen in 300 verschiedenen Motoren von Europa über Südamerika bis Asien weltweit“, sagte Sabine Fischer.
Da der Betrieb für die Komponenten Kilometerlaufleistung, Verschleiß- und Wartungsfreiheit garantieren muss, ließ Fischer ihn 2003 nach „ISO TS Standards“ zertifizieren. Mit Schulungen, Prüfungen und Messeinrichtungen wird den Qualitätsansprüchen Rechnung getragen. Stolz verweist das Paar darauf, dass der Qualitätsmesswert ppm (parts per million, Fehlerteile bei einer Million Stück) seit zehn Jahren bei null liegt. „Seit die Teile für die automatischen Riemenspanner in Fellen produziert werden, gehört der jaulende Keilriemen beim Start des Motors der Vergangenheit an“, sagte Michael Fischer scherzend.
Das sei ein Verdienst der Mitarbeiter. Aus diesem Grund nahmen das Ehepaar die Gelegenheit wahr, Betriebsjubilare für langjährige Treue mit Urkunden, Blumen und Präsenten auszuzeichnen. Seit 25 Jahren sind Johanna Haas, Gerlinde Kessler, Margarete Katzenberger und Sybille Welzenbach dabei. 20 Jahre arbeitet Sabine Fischer im Betrieb. Hedwig Schneider, Gerti Fischer, Margarete Fischer, Steffi Werthmann, Ruth Pfeifroth und Larissa Bertram wurden für 15 und mehr Betriebsjahre geehrt. Zehn Jahre sind Sonja Blank, Andrea Fischer, Ayse Oguzcan und Ursula Fischer der Firma treu. Barbara Gerhard, Silvia Weimer und Jacek Kacala seit fünf Jahren im Betrieb beschäftigt.
Sabine Fischer dankte auch den Werksrentnern, die gerade in den Anfangsjahren die Herausforderung angenommen hätten, und dem aus Burgsinn stammenden Harald Dörr (Gelnhausen). Er sei von Anfang an als Steuerberater und Berater in allen Lagen bei Fischer-Montage dabei.
