
Wer das sprichwörtliche Benzin im Blut hat war am Pfingstsonntag auf dem Karlstadter Marktplatz richtig. Denn bei der Durchfahrtskontrolle der Oldtimerrallye Franken-Classic gab es Autos von den goldenen 20ern bis zu den 80er-Jahren zu sehen. Aber es gab nicht nur zu etwas sehen, je nach Fahrzeug kam noch ein Grollen aus kaum gedämpften Auspuffanlagen dazu, ein Röcheln oder auch mal ein Fauchen. Unverkennbar lag zeitweise der Geruch von unverbranntem Kraftstoff in der Luft – für Oldtimerfans gehört das einfach dazu, für andere ist es wohl nur Krach und Gestank.

Manche Autofans können aus den Geräuschen gar schließen, welcher Motor unter der oft langen Haube arbeitet, hat er vier, sechs oder gar acht Zylinder, sind sie in Reihe angeordnet, in V-Form wie bei vielen amerikanischen Fahrzeugen oder als Boxer wie einst beim Käfer und oft bei Porsche? Solche und andere Details verriet Moderator Stefan Kronewald, unermüdlich stellte er den Zuschauern jedes einzelne Fahrzeug samt Fahrer und Beifahrer vor.
Als ein Porsche Targa an der Reihe war, verriet er den den Trick, warum im Stuttgarter Tatort ein magnetisches Blaulicht auf dem Kunststoffdach des brauen Targa von Kommissar Thorsten Lannert hält. Dessen Schauspieler Richy Müller ist aktiver Motorsportler, er trat mit einer internationalen C-Lizenz schon beim Porsche-Cup an.
Durchfahrtskontrolle auf dem Marktplatz
Die 122 Autos und ihre Fahrer der dreitägigen Oldtimerrallye mit Start und Ziel in Bad Kissingen erwartete diesmal auf dem Karlstadter Marktplatz eine Durchfahrtskontrolle. Konkret mussten sie sich einen Stempel beim Sponsor Matt-Optik abholen und zehn Minuten Pause machen, ehe es im Minutentakt auf der Hauptstraße weiter nach Heßlar ging.

Den Zuschauern ermöglichte das, sich die geparkten Fahrzeuge etwas näher anzuschauen – Automobilgeschichte in der Praxis sozusagen. Das Feld war vielfältig besetzt: von richtig alten Autos wie Bentleys und Bugattis, die noch an Rennwagen vergangener Tage erinnern, über schon komfortablere Gefährte wie vor dem zweiten Weltkrieg gebaute Cabrios von BMW und Mercedes bis hin zu klassischen Sportwagen von Porsche, Ferrari, Triumph und anderen europäischen Herstellern.
Wieder ein andere Geschichte sind Rallye-Fahrzeuge und ihre Replikate, allen voran die beiden Audi-Quattro, ein Opel-Ascona 400 und ein Fiat 131 Abarth Rallye des Teams DMI, hinter dem Walter Münch aus Arnstein steht, – alles Autos mit denen Walter Röhrl als Rallye-Legende Motorsportgeschichte geschrieben hat.
Auch für andere Teilnehmer war die Durchfahrtskontrolle in Karlstadt praktisch ein Heimspiel, darunter das BMW-Köhler Team mit Peter und Sigrid Heßler (BMW 327/328), Philipp und Florian Heßler (BMW 1600 GT) und Alexander und Barbara Köhler (BMW 2002 turbo). Auch Michaela und Martin Kühl aus Karlstadt (Borgward Isabella Coupé) und Peter Riegel aus Retzstadt mit Beifahrerin Birgit Renner (Triumph GT) waren wieder mit dabei.
Zu den prominenteren Teilnehmern gehörte Urban Priol aus Aschaffenburg (mit Beifahrer Fabian Seydel), der mehrere Oldtimer besitzt und im einstigen Alltagsauto Renault 5 TS unterwegs war.

