
Bienen sind wichtig. Mitten in Afrika sorgen sie für Lebensperspektiven und fördern zugleich Naturschutz und Nachhaltigkeit. Dokumentiert wird dies in einer Foto-Ausstellung des Augustinus Missionswerkes Würzburg, die ab Mittwoch, 8. Januar, bis 31. Januar im Foyer des neuen Rathauses zu sehen sein wird.
Die Georg Ludwig Rexroth-Stiftung unterstützt das Projekt seit dem Start 2019. Klaus Fleischer, seit 32 Jahren Beiratsmitglied der Rexroth-Stiftung, Tropenmediziner und Imker, hat zusammen mit Beate Domdey-Fehlau für die Präsentation gesorgt. Von Bruder Carsten Meister OSA kommen die ausgestellten Fotos.
Ausbildung zum Imker
Gemeinsam mit Bruder Peter Reinl OSA besuchte er 2018 und 2024 die Projektorte in der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Die Ausstellung dokumentiert das Leben der Menschen und ihre Arbeit rund um das Bienenprojekt des Missionswerks. Im Herbst 2019 setzte man sich im Großdorf Amadi/Ndendule im Nordosten der DR Kongo einige Ziele, darunter die Ausbildung von bis zu 1000 Frauen und 500 Männern bis zum Jahr 2035 zum Imkerberuf, die Beendigung der für Wildbienen tödlichen Honigjagd und die Schaffung von Verdienstmöglichkeiten durch Honigwirtschaft, um die Landflucht zu stoppen.
In Deutschland hat das Imkern eine große Tradition. Ganz anders ist das im Kongo. Dort wird der größte Teil des Honigs durch das Plündern von wilden Bienen gewonnen. Eine Katastrophe für die Natur, denn kaum ein Bienenvolk überlebt den Honigraub. Eine schleichende Katastrophe ist es aber auch für die Menschen, deren mühsam von Hand bestellten Feldern die bestäubenden Bienen fehlen.
Der Augustinerorden, der sich seit 1953 neben der Seelsorge auch in den Bereichen Bildung und Gesundheit engagiert, hat neben dem Großdorf Amadi 2022 auch mit dem Aufbau des Bienenprojektes in der Bischofsstadt Dungu begonnen. An beiden Standorten befindet sich das Projekt auf einem guten Weg.
Weitere Städte folgen
Männer und Frauen erhielten neben dem Zertifikat für ihre Ausbildung zwei eigene Bienenstöcke mit an ihren Heimatort. Mehr als 300 Bienenvölker wurden auf diese Weise bereits neu angesiedelt. Zu den schönsten Erfolgen gehört es, dass immer mehr Bienenjäger in der Region umdenken und sich der friedlichen Imkerei zuwenden. Die mit den projekteigenen Beuten erwirtschafteten Erträge aus dem Verkauf von Honig und Propolis sollen im Laufe der Zeit zukünftige Ausbildungskurse sowie die Löhne der Ausbilder finanzieren.
2026 soll das Projekt in der Stadt Poko (rund 50.000 Einwohner), 2028 in der Stadt Buta starten. Schon mit 40 Euro können Spenden einen angehenden Bienenzüchter mit grundlegendem Werkzeug, wie Bienenbürste und Stockmeißel, ausstatten. Zweimal 60 Euro reichen für zwei Bienenstöcke aus Holz für die eigene Imkerei einer Kursabsolventin und 100 Euro für die vierwöchige Ausbildung. Insgesamt wurden bisher über 300.000 US-Dollar in das Bienenprojekt investiert.
Zu sehen ist die Foto-Ausstellung im Foyer des neuen Rathauses täglich während der Öffnungszeiten bis einschließlich 31. Januar.