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Partenstein
Außergewöhnliches Engagement eines Partensteiners: Hans Weber hat eine ukrainische Familie aufgenommen
Künftig kann sich die Familie Bashir mit dem ausgedienten Feuerwehrauto aus Breitenbach-Oberjossa mobil unterwegs.
Foto: Horst Born | Künftig kann sich die Familie Bashir mit dem ausgedienten Feuerwehrauto aus Breitenbach-Oberjossa mobil unterwegs.
Horst Born
 |  aktualisiert: 12.05.2022 02:26 Uhr

Außergewöhnlich stark engagiert sich Hans Weber (70 Jahre) aus Partenstein für die ukrainische Flüchtlingshilfe. Zum einen hat der Seniorchef der Firma Weber-Werbung eine Familie zu Hause aufgenommen und zum anderen hat er eine Spendenaktion gestartet. Geld sammelt er mit dem Verkauf von bedruckten Textilien.

Fertig ist bereits das erste Kapuzen-Sweat. Dazu kommen Sweatshirt, Poloshirt, T-Shirt, Basecap und Military-Cap. Im Musterraum der Firma am Ende des Partensteiner Gewerbegebiets "Lindenbrunnen" können die Artikel angesehen und anprobiert werden. Außerdem wird Hans Weber ein Schaufenster bei Rita und Rudolf Amrhein sowie im ehemaligen "Stilsicher" im Gewerbegebiet mit den Textilien dekorieren. "Ich denke, dass das eine gute Sache wird. Ich mach's einfach", sagt der Dekorateur.

Nächtelang Gedanken gemacht

"Das unsagbare Leiden der zurückgebliebenen Menschen in der Ukraine, Alte, Kranke, Kinder, Babys, Mütter und Väter wird jeden Tag schlimmer." Weber machte sich deshalb nächtelang Gedanken, wie er die Menschen in der Ukraine noch unterstützen könnte. Da kam ihm die Idee, mit seinen Möglichkeiten der Textilveredelung eine Spendenaktion ins Leben zu rufen, was er schon bei verschiedenen Aktionen (Burgverein, Lutherspiel, Feuerwehr) erfolgreich praktiziert hat. Die Textilien kann er zwar nicht spenden, aber die Zeit für Planung, Besticken und Bedrucken allemal. Von jedem verkauften Artikel wird die Hälfte des Erlöses an das Rote Kreuz für dessen "Nothilfe Ukraine" gehen.

Aller Anfang ist schwer, aber am Schluss ging das Bedrucken schon ganz gut. Hans Weber (von rechts) gibt Imran Bashir die fachlichen Anweisungen. Amira und Natalia Bashir sowie Uta Weber stehen ihm unterstützend bei.
Foto: Horst Born | Aller Anfang ist schwer, aber am Schluss ging das Bedrucken schon ganz gut. Hans Weber (von rechts) gibt Imran Bashir die fachlichen Anweisungen. Amira und Natalia Bashir sowie Uta Weber stehen ihm unterstützend bei.

Das ist die eine Seite der Hilfe von Hans Weber und seiner Frau Uta. Darüber hinaus haben sie die dreiköpfige Familie Bashir aus der Hauptstadt Kiew bei sich aufgenommen. Dazu haben sie mit der kurzfristigen Unterstützung der Firmen Pedro Knobloch und WM Küchen aus Frammersbach sowie der Firma Radio Stürmer aus Lohr, der Gemeinde Partenstein und den drei "Putzfeen" Irene Scherg, Marion Breitenbach und Silke Weber die ehemalige Wohnung der Schwiegereltern gereinigt und auf Vordermann gebracht. Die Wohnung stand zuvor 16 Jahre lang leer.

Kontakt zur Oma

Die Familie hat es nach einer langen Reise ins Ungewisse geschafft, sich vor den Bomben Putins in Sicherheit zu bringen. Der Mann durfte ausreisen, da er die pakistanische Staatsbürgerschaft hat. Die Familie hat telefonischen Kontakt zur Oma. Diese lebt in der schwer umkämpften Millionenstadt Charkiw. Explosionen, Sirenenalarme und Feuergefechte zwingen sie bei der Schlacht um den Donbass oft in den Keller.

Hans Weber hat die Flüchtlingsfamilie bereits mit in die Firma genommen, um ihnen zu zeigen, wie er die Textilien bedruckt. Spontan sagten Imran (43 Jahre), Natalia (34) und Tochter Amira (zehn), dass sie mithelfen wollen. Sie hatten das Bedrucken von T-Shirts noch nie gesehen und waren begeistert, wie das funktioniert. Hans Weber stellt der Familie auch ein außergewöhnliches Auto zur Verfügung. Der Oldtimersammler gibt ihnen ein angemeldetes, ehemaliges Feuerwehrauto, einen T3 von Volkswagen, um mobil zu sein.

Die Textilien können mit Angabe von Adresse und Telefonnummer über E-Mail (h.weber@weber-werbung.net), Facebook oder telefonisch unter den Nummern (09355) 9704-15 oder (0173) 8607006 bestellt werden.

 
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