
Mit einem Ortstermin auf dem Friedhof in Obersinn startete die jüngste Sitzung des Marktgemeinderates Obersinn. Kritische Blicke auf das in die Jahre gekommene Dach der Leichenhalle machen eine Sanierung in naher Zukunft nötig. Schnell war sich der Rat einig, dass hier Trapezblech als kostengünstigste Variante zum Einsatz kommen soll. Hierfür sind weitere Angebote nötig. Anschließend wolle sich das Gremium nochmals zusammenschließen. Fest steht aber für alle, dass die Aussegnungshalle keiner Bahnhofshalle gleichen darf.
Einig waren sich die Räte und Bürgermeisterin Lioba Zieres auch in der Rhönstraße. "Hier muss was gemacht werden". Man blickt auf eine Kraterlandschaft mit vielen rissigen Teerstellen, welche sich über die komplette Straße hindurchziehen. Doch diese Sanierungsmaßnahme muss erstmal hintanstehen. Für eine Komplettsanierung schätzt Zieres die Kosten auf 400.000 Euro. Kostengünstiger käme man mit dem Abfräsen der oberen Teerschicht. Eine Entscheidung hierzu wurde vertagt.
Teilweise Kanalsanierung ist unumgänglich
Als "unumgänglich" präsentierte Bürgermeisterin Zieres den Gemeinderäten das Ergebnis der Kamerabefahrung durch den Kanal in der Hauptstraße. Insgesamt wurden von der Firma Kirsch & Sohn 52 Kanalhaltungen auf einer Fläche von über einem Kilometer mittels Kamera begutachtet. Drei Haltungen wiesen Schäden der Klasse 5 (sehr schwer und dringend sanierungsbedürftig) auf, sieben Haltungen wiesen Schäden der Klasse 4 (kurzfristig sanierungsbedürftig) auf, sowie 28 Haltungen Schäden der Klasse 3 (zum Beispiel nicht fachgerecht angebrachte Anschlüsse). Die Ernüchterung bestand vor allem darin, dass diese Schäden zum Teil nur in offener Bauweise saniert werden können. Hierzu folgen nun weitere Besprechungstermine, erläuterte Zieres. Eine aktuelle Kostenschätzung liegt derzeit noch nicht vor.
Im Mittelpunkt der Gemeinderatsitzung stand der Abschluss einer Kreuzungsvereinbarung mit der DB Netz AG für die Erneuerung der Eisenbahnbrücke an der Ortsstraße Hartberg. Der Markt Obersinn ist hierbei als Straßenbaulastträger Vertragspartner der DB Netz AG. Der Baubeginn dieser Maßnahme ist auf 2027 datiert. Die Kosten hierfür betragen voraussichtlich rund 2,6 Millionen Euro, welche vollständig von der DB Netz AG übernommen werden. Dies ist wohl das wichtigste Ergebnis. Doch den Räten fiel ein Passus des Vertrages auf, an welchem die Unterzeichnung des Vertrags scheiterte. Die DB möchte die Entwässerung der Eisenbahnbrücke in das Obersinner Kanalnetz unwiderruflich und kostenfrei gewährleistet haben. Die Gemeinderäte debattierten über eine eventuelle Belastung des Abwassers der Brücke, dies wollen sie nicht unentgeltlich hinnehmen. Einstimmig entschied der Rat, die Prüfung dieses Passus und eine Änderung des Vertrages bei der DB Netz AG zu beantragen.
Zieres teilte weiter mit, dass sie einen Ortstermin mit einem Mitarbeiter des Amtes für Ländliche Entwicklung angesetzt hat, bei welchem es um eine Förderung von bis zu 70 Prozent für die Prävention gegen Schäden im Rahmen von Starkregenereignissen geht. Der Antrag müsse aber noch vor November beim Landratsamt eingegangen sein.