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Karlstadt
Ausschuss blickt zwei Jahre zurück: Schulden stiegen deutlich
Symbolbild kommunale Finanzen
Foto: Andreas Sietz | Symbolbild kommunale Finanzen
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 12.12.2020 02:16 Uhr

Dass der Chemiesaal der Realschule Marktheidenfeld erst in diesem Jahr fertig wurde, hatte im Haushalt eine überplanmäßige Investitionsauszahlung zur Folge: Ausgaben von über 50 000 Euro für bewegliches Anlagevermögen bedeuten eine Überschreitung von fast 43 000 Euro. Das fiel beim vorläufigen Jahresabschluss auf und wurde vom Kreisausschuss einstimmig genehmigt.

Solche überplanmäßige Investitionsauszahlungen kommen seit der Umstellung des Kreishaushaltes auf das Doppik-System häufiger vor, weil keine Haushaltsausgabereste mehr gebildet werden. So war es auch diesmal. Im Haushaltsplan 2019 hatte es für das Hohenloher-Decken- und Versorgungssystem, eine fahrbare Stromversorgung, den Lehrerarbeitsplatz, die Schülerarbeitsplätze sowie Anschlüsse und Steuerungen noch Haushaltsansätze gegeben. Auch die Auftragsvergabe war 2019 erfolgt, die Arbeiten im Chemiesaal konnten aber wegen Liefer- und Montageschwierigkeiten nicht im gleichen Jahr fertig gestellt werden.

Investiert wurden über 25 Millionen Euro

Außerdem stellte der Kreisausschuss den Jahresabschluss 2018 fest und bestimmte, dass der Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro der allgemeinen Rücklage zugeführt wird. 2018 standen in der Ergebnisrechnung Erträge von 129,5 Millionen Euro Aufwendungen von 127,1 Millionen Euro gegenüber. In der Finanzrechnung gab es aus der Verwaltungstätigkeit Einzahlungen von 119,9 Millionen Euro und Auszahlungen von 110 Millionen Euro. Investiert wurden 25,2 Millionen Euro.

Beim Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses ging dessen Vorsitzender Franz Schüssler auch auf die Verschuldung des Landkreises ein, die im Laufe des Jahres 2018 um 6,7 auf 50,7 Millionen Euro anstieg, mit Klinikum Main-Spessart und Zweckverband Schul- und Sportzentrum Lohr waren es sogar 72,5 Millionen Euro, oder ein Plus von 23,8 Millionen Euro. Das entsprach einer Pro-Kopf-Verschuldung von 572 Euro. Dieser statistische Wer stieg im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent oder 385 Euro an. Für die Schulden wurden rund 1,3 Millionen Euro an Zinsen bezahlt, getilgt wurden fast sechs Millionen Euro.

Zum Jahresabschluss 2018 gehört auch eine Bilanzsumme. Sie betrug in den Aktiva und Passiva 197,4 Millionen Euro.

Heuer keine Stabilisierungshilfe vom Freistaat

Zum aktuellen Kreishaushalt fragte Kreisrat Jürgen Lippert, warum der Landkreis in diesem Jahr keine Stabilisierungshilfe erhält. Kämmerer Thomas Hubrich erklärte, sie sei wieder beantragt wurden, doch bei einem um 3,5 auf 18,5 Millionen Euro reduzierten Gesamtumfang hätten 35 Kreise einen Antrag gestellt, fünf mehr als 2019. Orientierung für die Hilfe ist der Bevölkerungsrückgang, der über fünf Prozent liegen muss. Main-Spessart habe die Grenze dafür mit 5,1 Prozent nur knapp überschritten. Immerhin erhalte der Kreis 300 000 Euro an Bedarfszuweisung, andere Landkreis bekämen nicht einmal diese.

 
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