Das ist ein Novum: Der Bauausschuss des Karlstadter Stadtrats hat eine Ausschreibung zurückgezogen, weil die Firmen zu teuer angeboten haben. Bürgermeister Paul Kruck sprach von verheerenden Ergebnissen.

Für die Umgestaltung des Stadtmauerzugangs zwischen den Häusern Fischergasse 28 und 30 hatte die Freie Planungsgruppe 7 mit rund 62 000 Euro gerechnet. Von den sechs angeschriebenen Firmen hatten nur zwei ein Angebot abgegeben. Die „billigere“ Firma hätte den Bau für knapp 130 000 Euro – also um rund 108 Prozent höher als angenommen – und die teuerere für rund 140 000 Euro ausgeführt.

Schon bei Vergaben in vorangegangenen Sitzungen waren die momentanen hohen Preise im Baugewerbe aufgefallen, die auf eine hervorragende Auftragslage bei den Firmen schließen lassen.

Im Haushalt der Stadt waren für die Maßnahme 75 000 Euro eingeplant. Nun wird die Verwaltung den beiden Firmen mitteilen, dass die Ausschreibung zurückgezogen wird. Sie soll zu einem späteren Zeitpunkt – eventuell im Winter – wiederholt werden.

Wie berichtet, soll der Durchgang auf einer Länge von 20 Metern erneuert werden. Der erst 1995 gebaute neue Durchgang am Fischerplätzchen bleibt unverändert. Hier hat man bekanntlich einen Baum in die Mitte des Durchgangs gesetzt, der zum Beispiel Behinderten völlig den Weg versperrt.