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LOHR
Aus Tennis-Arena wird Soccer-Center
Von unserem Redaktionsmitglied Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 05.09.2013 16:02 Uhr

Der Durchmesser der Bälle, die künftig durch die ehemalige Sackenbacher Tennishalle fliegen, wird größer. Genauer: 21 statt sieben Zentimeter. Denn statt Tennis wird in der Halle künftig Kleinfeld-Fußball gespielt. Aus der „Tennis-Arena Main-Spessart“ wird das „Soccer Center Lohr“.

Wie Christian Laibacher, seit Frühjahr 2012 Eigentümer der Halle, gegenüber der Main-Post sagte, soll der Ball ab 3. Oktober auf den drei mit Kunstrasen belegten Spielfeldern rollen. Während die Fußballplätze bereits fertig sind, wird derzeit noch mit Hochdruck an Renovierung und Umbau des übrigen Gebäudetraktes gearbeitet.

Dort werden ebenfalls Anfang Oktober eine Sky-Sportsbar mit rund 40 Sitzplätzen sowie ein Sportshop eröffnen, der Waren rund um Mannschaftssportarten, vor allem Fußball, anbieten wird.

Laibacher hatte die Sackenbacher Tennishalle im Frühjahr 2012 vom langjährigen Eigentümer Peter Zilg gekauft. Ausschlaggebend für den Kauf war jedoch allein die große Dachfläche der Halle. Denn Laibacher ist Geschäftsführer der gleichnamigen Unternehmensgruppe in Wiesthal, zu deren Hauptgeschäft die Installation von Fotovoltaikanlagen gehört. Auf der Suche nach geeigneten Dachflächen kam Laibacher die 1979 erbaute Sackenbacher Halle gerade recht.

Mittlerweile ist das Dach der Halle saniert und mit einer Solaranlage bebaut. Im Bemühen, auch dem in den vergangenen Jahren etwas ins Stottern geratenen Sportbetrieb unter dem Dach wieder neues Leben einzuhauchen, setzten Christian Laibacher und sein Vater Klaus zunächst weiter auf den Tennissport.

Sie ließen die Sanitärräume renovieren und starteten im Oktober 2012 die „Tennis-Arena Main-Spessart“. Doch in der folgenden Hallensaison zeigte sich laut Aussage von Christian Laibacher, dass die Einnahmen aus der Platzvermietung nicht einmal ausreichten, um die laufenden Kosten des Hallenbetriebs zu decken.

Zwar sei die Auslastung der Plätze mit rund 40 Prozent gar nicht so schlecht gewesen. Das Problem beim Tennissport sei jedoch, dass bei diesem meist nur zwei Spieler auf dem Platz stünden, weswegen die Stundensätze überschaubar sein müssten.

Stundensatz: 30 bis 55 Euro

Da Laibacher nicht nur selbst Tennisspieler, sondern auch Fußballer und Vorsitzender des Fußballvereins Bavaria Wiesen ist, war die Idee einer Soccer-Arena naheliegend. Beim Kleinfeldfußball stehen meist acht bis zehn Spieler auf dem Platz. So fällt es laut Laibacher leichter, gemeinsam die vorgesehene Platzmiete von je nach Jahreszeit 30 bis 55 Euro aufzubringen.

Zwei der Spielfelder haben die Maße 30 mal 15 Meter, eines ist 28 mal 14 Meter groß. Die Tore sind jeweils vier Meter breit. Alle Plätze sind komplett von einer Bande umschlossen. Der „Luftraum“ ist rundherum mit Netzen gesichert.

Das entscheidende an den Plätzen ist laut Laibacher jedoch der Bodenbelag. Verlegt sei der „neueste Fifa-Kunstrasen“, der eine besonders gelenkschonende Dämpfung biete. Allein in die Ausstattung der Spielfelder habe man 60 000 Euro investiert, sagt Laibacher. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Halle beziffert er auf 350 000 Euro.

Dafür steht nach Aussage des 31-Jährigen nun in Sackenbach die einzige Soccer-Halle in der Umgebung. Die nächsten Einrichtungen dieser Art gebe es in Aschaffenburg und Schweinfurt.

Auch aufgrund des Einzugsgebietes geht Laibacher davon aus, dass das Angebot gut angenommen wird. Als Zielgruppe sieht er Fußballvereine ebenso wie Hobbykicker. Geplant seien beispielsweise regelmäßige Turniere für Freizeitmannschaften, vielleicht sogar eine Amateurliga. Daneben denkt Laibacher auch an Firmen-Turniere und die Kooperation mit Schulen.

Auch um Kindergeburtstage soll geworben werden. Daneben wird es für Kinder und Jugendliche regelmäßige Förderkurse durch die Fußballschule „AB-Kick“ unter Leitung des Ex-Profis Patrick Amrhein geben.

Der Betrieb der Halle ebenso wie die Verantwortung für den Sportshop und die an allen Tagen der Woche geöffnete Sportsbar liegt in den Händen von Michael Lang. Der 42-jährige Sportmanager ist auch Geschäftsführer der Sportecke in Frammersbach. Für den Betrieb der Sackenbacher Halle ist er bei Laibacher angestellt.

Geöffnet sein soll die Soccer Halle täglich von 13 bis 22 Uhr. An den Start gehen wird die Halle am 3. Oktober mit einem Aktionstag speziell für Kinder und Jugendliche. Nach einem zweiwöchigen Probebetrieb soll Mitte Oktober die offizielle Eröffnung folgen.

Industrielle Nutzung nicht möglich

Die Idee, in der Sackenbacher Halle auch Fußball zu spielen, ist nicht neu. Bereits der ehemalige Betreiber Peter Zilg hatte damit geliebäugelt, einen der drei Tennisplätze in eine Mini-Fußballfeld umzuwandeln. Doch daraus wurde nie etwas.

Laibacher hatte nun neben einer sportlichen Nutzung auch eine industrielle ins Kalkül gezogen, beispielsweise als Lagerhalle. Doch dies war an der fehlenden Zufahrt gescheitert. Eine dafür benötigte Fläche am unteren Ende der Halle gehört der Stadt. Diese habe das Areal als Parkplatz für den Friedhof behalten wollen, so Laibacher.

Der Ball könnte schon jetzt rollen: Die Spielfelder im Sackenbacher Soccer-Center sind bereits fertig, der „Elfmeterpunkt“ markiert. Da noch einige Arbeiten an Sanitäranlagen und Gaststätte zu erledigen sind, ist der Startschuss für den Spielbetrieb auf 3. Oktober terminiert.
Foto: Johannes Ungemach | Der Ball könnte schon jetzt rollen: Die Spielfelder im Sackenbacher Soccer-Center sind bereits fertig, der „Elfmeterpunkt“ markiert.
 
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