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Gemünden
Aus Hotel Atlantis wird Boardinghouse oder Mehrfamilienhaus
Eine weitere Nutzung des Hotels Atlantis als Hotel ist nicht mehr vorgesehen. Schon beim Bau sind Auflagen nicht eingehalten worden.
Archivbild des Hotels Atlantis Gemünden von 2015.
Foto: Björn Kohlhepp | Archivbild des Hotels Atlantis Gemünden von 2015.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:05 Uhr

Das ehemalige Hotel Atlantis im Gemündener Hofweg ist verkauft. Käufer ist die vergangenen April gegründete MKB Immobilien GmbH in Aschaffenburg. Laut Geschäftsführer Murat Mert sollen im ehemaligen Hotel, das "stark sanierungsbedürftig" sei, voraussichtlich 18 bis 20 Wohnungen entstehen. Mert legt Wert auf die Bezeichnung "moderne Wohnungen".

Ursprünglich sei geplant gewesen, das Gebäude weiterhin als Hotel zu nutzen, aber das Landratsamt habe diese Nutzung aus Gründen des Brandschutzes untersagt. Aufgrund der Auflagen für die Nutzung als Hotel wäre nur der Abriss des Gebäudes eine Option gewesen, weswegen er einen Hotelbetrieb nun nicht mehr anstrebe. Mert sagt, dass wohl schon beim Bau 1986 nicht alle Auflagen eingehalten worden seien.

Auflagen schon beim Bau nicht eingehalten

Frauke Beck, Pressesprecherin des Landratsamts, bestätigt auf Anfrage, dass das Hotel in den 80ern offenbar nicht gemäß der Planungen gebaut wurde. Das habe der Landkreis erst festgestellt, als er das Gebäude von Oktober 2015 bis August 2016 als Erstaufnahmeeinrichtung für syrische Kriegsflüchtlinge nutzte. Grundsätzlich sei eine erneute Hotelnutzung schon möglich, aber dafür müsste ein Brandschutzkonzept umgesetzt werden. Bisher sei aber sei noch kein Antrag für die oberen Etagen eingegangen, sondern nur für eine Wohnnutzung des Erdgeschosses, wo die Fluchtwege einfacher einzuhalten seien.

Eine Option sei für Murat Mert noch die Nutzung als sogenanntes Boardinghouse mit länger vermieteten Apartments vor allem für Firmen. "Das ist noch nicht entschieden", so Mert.

Einst wichtiges Standbein des Tourismus

Das neben der Scherenberghalle gebaute Hotel Atlantis war mit 106 Betten einmal ein wichtiges Standbein des Tourismus in Gemünden. 2015 jedoch bekamen die beiden Hotelpächter eine vorzeitige Kündigung. Ende September 2015 wurde der Hotelbetrieb eingestellt und die Kriegsflüchtlinge zogen vorübergehend ein. Nach deren Auszug im August 2016 stand das vierstöckige Gebäude mit 56 Zimmern und einer Gesamtfläche von 2105 Quadratmetern leer und bald zum Verkauf.

Im Oktober 2017 erzählte Rechtsanwalt Michael Müller aus Bad Nauheim, der als Vorsitzender des früheren Haupteigentümers Hansa Bavaria Wohnungsbaugenossenschaft die Eigentümergemeinschaft aus 18 Eigentümern vertrat, der Redaktion zum geplanten Verkauf: "Mit 400 000 wären alle sehr zufrieden."

Kommenden Montag, 11. März, stimmt der Bauausschuss des Gemündener Stadtrats über eine Nutzungsänderung von Funktionsräumen des Hotelbetriebs in Räume für die Unterbringung von Personen ab. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18.30 Uhr. Dabei geht es lediglich um die untere Etage, wo vorübergehend Arbeiter der nahen IFD Guss GmbH untergebracht werden sollen.

 
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