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Aus dem Spessart in den warmen Winterstall
Nicht ganz alltäglich ist das       -  Nicht ganz alltäglich ist das Bild einer Rinderherde auf den Wegen und Straßen auf der neuen Marktheidenfelder Mainbrücke. Die Tiere von Mathias
und Gabi Öhring nahmen es dabei auf dem Weg vom Hafenlohrtal nach Karbach mit den geltenden Verkehrsregeln nicht ganz so genau und hielten
sich an den kürzesten Weg nach Hause.
Foto: FOTO ROBERT HEUSSLEIN | Nicht ganz alltäglich ist das Bild einer Rinderherde auf den Wegen und Straßen auf der neuen Marktheidenfelder Mainbrücke.
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Hafenlohr/Karbach (heu) Nach einem halben Jahr Sommerfrische in gesunder Spessartluft galt es für 35 Karbacher Rinder, sich in früher Morgenstunde auf den Heimweg in den warmen Winterstall zu machen.

Familie Öhring und ihre rund 15 Helfer nutzten den Feiertag, für ein in unserer Region nicht gerade alltägliches Vorhaben: Es galt, die seit Mai auf der Sommerweide im Spessart stehenden Kühe, Kälber und Jungrinder vor der ersten Kälte in ihr wärmeres Winterquartier im Hof von Mathias und Gabi Öhring in Karbach zu geleiten.

Was in alpenländischer Umgebung als Viehscheid oder Almabtrieb ein touristisches Highlight darstellt, ist in unserer Region pure landwirtschaftliche Notwendigkeit. Dennoch fanden sich neben den Helfern auch Zaungäste ein, die von der seltenen Tierwanderung gehört hatten. Gerne waren sie zu früher Stunde aufgestanden und beobachteten das Treiben hinter sicheren Leitplanken am Marktheidenfelder Brückenkreisel.

Kurz nach 8 Uhr hatten sich die Hirten im Lautertal zwischen Hafenlohr, Windheim und Marienbrunn eingefunden, um die Sommerfrischler Fränkischen Gelbviehs zunächst auf ihrer Weide zusammen zu treiben. Doch nachdem sie in der erst einige Tage vorher den weiten Weg aus Lichtenau und vom Erlenfurter Hof im Hafenlohrtal hinter sich gebracht hatten, schien ihnen der erneut anstehende Marsch nicht unbedingt Spaß zu bereiten. So dauerte es eine geraume Zeit, bis die Leitkühe davon überzeugt werden konnten, die Spitze der vierbeinigen Wandergruppe zu übernehmen.

Am Hafenlohrer Brücken-Kreisverkehr nahm die Herde regelwidrig den kürzesten Weg Richtung Mainbrücke und einzelne Autofahrer fügten sich geduldig. Mächtig ins Schwingen geriet dann die Eisenkonstruktion der neuen Mainbrücke beim Gleichschritt der Rinderkompanie und ließ so verstehen, wieso dem Militär bei Brückenüberquerungen der Gleichschritt verboten ist.

Kaum waren sie über den Main, rochen die Vierbeiner offensichtlich die alte Heimat und brauchten kaum angetrieben werden, um in ihren Stall zu den übrigen 30 Rindern der Öhring-Herde zu finden.

 
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