Kürzlich machte die Verkehrswelt der ADAC-Stiftung Halt in Würzburg. Auch Schülerinnen und Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums Gemünden nutzten die Gelegenheit, um sich vor Ort mit den Themen Sicherheit im Straßenverkehr und Unfallvermeidung auseinanderzusetzen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Auf die Jugendlichen der 8. Jahrgangsstufe wartete ein interaktiver Parcours durch fünf Pavillons: Mal ging es um den Toten Winkel, mal um das Fahren unter Einfluss von Alkohol und Drogen, mal um das Testen der eigenen Reaktionszeit.
Auf besonderes Interesse stießen auch drei Mofa-Fahrsimulatoren: Ausgestattet mit modernen Virtual Reality-Brillen (Virtuelle Realität), testeten die Schüler dort nicht nur die eigenen Fahrkünste bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, sondern mussten auch plötzlich auftauchenden Hindernissen ausweichen, um eine drohende Kollision zu vermeiden. Zugleich lernten sie, die Länge von Reaktions- und Bremsweg zu ermitteln; Wissen, das ihnen vermutlich für die eigene Führscheinprüfung noch von Nutzen sein wird.
Ein weiterer Schwerpunkt der Verkehrswelt lag auf dem Thema Ablenkung. 2016 zählte man in Deutschland insgesamt 3206 Verkehrstote. Jeder zehnte Fall - so erfuhren die 8. Klassen bei deren Besuch - sei auf Ablenkung zurückzuführen gewesen. Oftmals mit im Spiel: Das Handy. Bei einer Umfrage unter mehr als 2500 Autofahrern räumten gut 61 Prozent ein, ihr Mobiltelefon im Auto zu benutzen; 92 Prozent hielten dies grundsätzlich für gefährlich.
Ein seltsamer Widerspruch, der aber laut Pressemitteilung auch offenbare, wie omnipräsent das Handy heute im Alltag vieler Menschen ist. Gerade auch Jugendliche scheinen durch ihr Smartphone oft derart abgelenkt zu sein, dass für sie sogar ein eigener Begriff geprägt wurde: „Smombies“ (aus Smartphone und Zombie) – so werden die bezeichnet, die nur noch auf ihr Handy starren und ihre Umgebung darüber kaum mehr wahrzunehmen scheinen.
Hinzu komme der Trend zum Tragen moderner Kopfhörer, die die Wahrnehmung von Umgebungsgeräuschen stark beeinträchtigen. Auch dafür lieferte die Verkehrswelt den Besuchern valide Umfragezahlen: Bei über 7000 jungen Radfahrern trage jeder zehnte einen Kopfhörer, ob nun als klobige Kult- oder winzige Bluetooth-Variante.
Verkehrserziehung dürfe deshalb nicht nach der Grundschulzeit enden, mahnt Oberstudienrat Jürgen Endres, Fachberater für Verkehrserziehung und Unfallschutz an der MB-Dienststelle für Gymnasien in Unterfranken (Dienststelle des Ministerialbeauftragten), der die Aktion in Würzburg initiierte.
Es sei wichtig, aktuelle Trends und Entwicklungen im Auge zu behalten und Jugendliche entsprechend für Gefahren zu sensibilisieren. Dass dies nicht nur interessant sein sondern auch noch Spaß machen kann, bewiesen auch die positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler.