
Die 77. Lohrer Spessartfestwoche hat einen schwungvollen und ausgesprochen friedlichen Start hingelegt. Auf dem Festgelände und im Festzelt herrschte meist reger Andrang. Dieter Daus, der städtische Festwochenorganisator, sprach am Sonntagnachmittag von einem "Festwochenauftakt nach Maß". Diesen konnten auch teils stärkere Regengüsse am Samstag nicht vermiesen.
Zumindest vorübergehende Folgen hat der Regen aber doch. Denn wie Daus am Sonntagnachmittag erklärte, musste der städtische Bauhof einen Teil der eigens für die Festwoche eingerichteten Parkplätze am Mainufer vom Festplatz flussabwärts sperren. Grund: Der Wiesenboden war durch den Regen aufgeweicht. Der war vor allem in der Nacht auf Samstag reichlich niedergegangen, allerdings erst, als der Festbetrieb schon beendet war.
Festplatz und Zelt waren am Freitagabend gut besucht
Zum Auftakt der Festwoche waren Zelt und Festplatz am Freitagabend gut besucht. "Sehr gut", lautete denn auch das Fazit von Festwirt Franz Widmann zum ersten Abend. Am Samstagabend hingegen habe zumindest mit Blick auf den Biergarten der "Regengott einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Widmann. Das sei freilich das übliche Risiko für einen Biergartenbetrieb. Der Seniorennachmittag am Samstag sei überdurchschnittlich besucht gewesen.
Zu der traditionellen Einladung der Stadt an die Senioren sagt Daus, dass es bemerkenswert sei, wie dankbar sich viele Senioren zeigten. "Das ist für sie keine Selbstverständlichkeit", sagt der städtische Festwochenbeauftragte und spricht von rührenden Szenen bei der Ausgabe der Bier- und Essensmarken.
Apropos Essen: So mancher Festbesucher mag am Samstagnachmittag einen Schreck bekommen haben, wenn die Bedienungen beim Bestellen einer Haxe sagten: "Die sind aus." Tatsächlich gab es hier zwischendurch einen Engpass. Das erklärt Festwirt Widmann damit, dass zum Seniorennachmittag vor allem Hähnchen gegrillt werden, weil die Senioren Gutscheine dafür erhielten. Da könne es passieren, dass zwischendurch andere über die Grills zubereiteten Speisen knapp würden, so Widmann.
Polizei registrierte kaum Zwischenfälle
Der Samstagabend mit dem Auftritt der Partyband Musikuss war aus der Sicht von Widmann und Daus im Festzelt sehr stimmungsvoll und ausgelassen, überdies entspannt und friedlich. Die Polizei meldete bis Sonntagmittag keinen einzigen Zwischenfall mit direktem Festwochenbezug. Und auch der auf dem Festplatz beziehungsweise im Zelt eingesetzte private Sicherheitsdienst hatte laut Widmann "im Prinzip gar nichts" zu klären.

Ähnlich die erste Bilanz des Roten Kreuzes (BRK). Laut Tobias Hausdörfer, Bereitschaftsleiter für den BRK-Einsatz auf dem Festplatz, registrierten die Helfer bis zum Sonntagnachmittag lediglich zehn Einsätze, was im Vergleich wenig sei. Konkret habe man sechs kleinere Verletzungen und vier Insektenstiche behandelt. In keinem Fall musste ein Festbesucher ins Krankenhaus gebracht werden.
Am Samstagabend hatte die Showband "Musikuss" das voll besetzte Festzelt schnell in Stimmung gebracht. Es wurde getanzt und gefeiert – so, wie es sich auf der Festwoche gehört.
Etwas weniger Glück mit dem Auftaktwochenende hatten die Schausteller mit ihren Fahrgeschäften, Los- und Schießbuden oder Verkaufsständen. Zeitweise war der Regen am Samstagnachmittag so stark, dass Besucher Schutz unter den Dächern suchten. Gerade Fahrgeschäfte ohne Überdachung litten bei solchem Wetter sehr, sagt Daus. Aber auch das gehöre zu einem Volksfest.
Die Lohrer Spessartfestwoche geht noch bis zum kommenden Sonntag. Dann endet sie am Abend mit dem traditionellen Feuerwerk.